
Zur Finanzierung des sozialen Wohnungsbaus fordert die Linke eine Sondersteuer auf Immobilien. Konkret sollen Eigentümer von Luxusimmobilien zur weiteren Finanzierung des Haushalts herangezogen werden. Als Vorbild dient dabei Los Angeles, wo eine ähnliche Steuer im vergangenen Jahr Einnahmen von 425 Millionen Dollar (etwa 364 Millionen Euro) erzielt habe. Dies geht aus einem der dpa vorliegenden Konzept der Parteiführung hervor.
Demnach wird vorgeschlagen, in Deutschland beispielsweise einen Aufschlag von fünf Prozent auf die Grunderwerbsteuer bei Immobilienkäufen ab einem Wert von vier Millionen Euro einzuführen. Alternativ könne auch die Grundsteuer für besonders teure Immobilien erhöht werden. Linken-Chef Jan van Aken führt aus, dass zahlreiche Menschen in Deutschland keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden.
„Gleichzeitig gibt es Menschen, die auf unerhört vielen Quadratmetern wohnen, die Luxusvillen besitzen. Die betreten den größten Teil ihrer Wohnungen im Alltag überhaupt nicht. Wir finden: Die sollten was dafür bezahlen, dass sie so wohnen. Eine Steuer. Von dem Geld könnte man bezahlbaren Wohnraum für alle finanzieren“, so van Aken weiter.
Schon im Wahlkampf plädierte die Partei für einen stärker staatlich regulierten Wohnungsmarkt sowie für eine Vermögenssteuer. Mit dem hier vorgestellten Konzept wolle man beide Konzepte zusammenführen. Es gebe „zahlreiche Luxusimmobilien, die weit über die Bedürfnisse des normalen Wohnens hinausgehen“, so van Aken. „In Berlin ist dieses Jahr die teuerste Luxusvilla jemals angeboten worden: Auf der Insel Schwanenwerder für 82 Millionen US-Dollar. Auch in München, Hamburg, Düsseldorf gibt es Luxusstandorte, und gleichzeitig ist dort bezahlbarer Wohnraum knapp“, so van Aken weiter. Nur mittels eines staatlich regulierten Wohnmarktes könne man dem Problem Herr werden.