Biden möchte Trump „einsperren“

vor 6 Monaten

Blog Image
Bildquelle: Apollo News

Der Wahlkampf in den USA steckt mitten in der heißen Phase. US-Präsident Joe Biden rührt kräftig die Werbetrommel für seine Vizepräsidentin Kamala Harris. Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Concord im Bundesstaat New Hampshire sprach Biden davon, den Republikaner Donald Trump einsperren zu wollen. „Ich weiß, das klingt bizarr, ich weiß, hätte ich das vor fünf Jahren gesagt, hättet ihr mich eingesperrt, würdet ihr mich einsperren: Wir müssen ihn [Trump] einsperren“, sagte der Präsident zu seinen Unterstützern. Dann, als bereits lauter Jubel entbrannte, relativierte Biden. „Politisch einsperren“, schob er zuerst nach und verbesserte sich gleich wieder: „Ihn aussperren, das ist das, was wir machen müssen.“

Nach dieser überraschend deutlichen Drohung wechselte Biden plötzlich das Thema und sprach über die Bedeutung jeder einzelnen Stimme bei der anstehenden Präsidentschaftswahl. Biden war am Dienstag auf einem Kurzbesuch in New Hampshire, zusammen mit dem Senator und ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders. Auf einer anderen Veranstaltung im Community College der Stadt sprach Biden über seinen vermeintlichen Erfolg beim Senken der Medikamentenpreise. New Hampshire gilt dabei zwar nicht als besonders knapper Swing State, bei einem relativ deutlichen Trump-Sieg auf nationaler Ebene könnte der Bundesstaat jedoch trotzdem an die Republikaner gehen.

„Lock him up“, also „Sperrt ihn ein“, ist mittlerweile zu einem geflügelten Wort unter Unterstützern der Demokraten geworden. Damit spielt man auf die juristischen Probleme an, die Trump plagen. In mehreren Fällen wurde der ehemalige Präsident verklagt, mittlerweile einmal sogar bereits verurteilt. In vielen Fällen scheint die Anklage dabei alles andere als fair zu sein, sondern rein politische Motive zu verfolgen. In letzter Zeit haben die juristischen Vorgänge einen Nachrang erhalten, da alle weiteren Gerichtsverhandlungen erst nach der Wahl stattfinden werden. Sollte Trump die Wahlen gewinnen, werden die meisten Prozesse sowieso obsolet. Im Sommer hatte der oberste Gerichtshof in einer Entscheidung nämlich die Immunität des Präsidenten deutlich gestärkt.

2016 hatte Trump die Phrase „Lock her up“ für seinen eigenen Wahlkampf verwendet, da seine Konkurrentin Hillary Clinton selbst in einige dubiose Machenschaften verwickelt war. Immer wieder stimmten Unterstützer den Ruf bei Wahlkampf-Rallyes an. Nun verwenden vor allem Demokraten diesen Ruf. Kamala Harris versucht ihn allerdings während Wahlkampfveranstaltungen zu unterbinden. Sie begründet das damit, dass Gerichte das juristische Urteil über Trump fällen werden.

Fraglich ist, wie Bidens Äußerung einzuschätzen ist. Bisher hat noch kein Spitzenpolitiker solch eine drastische Forderung gegen Trump ausgesprochen. Auch dieses Mal könnte es nur einer der berühmten Versprecher Bidens gewesen sein.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Apollo News

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Apollo News zu lesen.

Weitere Artikel