
Nach dem Messer-Attentat auf Besucher der „Cutie“-Bar in Bielefeld stand schnell auch ein religiöses Motiv im Raum. Nach neuen Erkenntnissen hatte der Täter Mahmoud Mhemed Verbindungen zum IS. Außerdem nutzte Mhemed nach seiner Ankunft in Deutschland acht verschiedene Identitäten.
Nach dem Messerangriff vor einer Bar in Bielefeld verdichten sich laut Bundesanwaltschaft die Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund. Es gäbe Anhaltspunkte dafür, dass sich der Beschuldigte bereits in Syrien für den IS betätigt habe, sagte Generalbundesanwalt Jens Rommel beim Jahrespressegespräch seiner Behörde in Karlsruhe. Vor dem Angriff in Bielefeld soll der Syrer demnach in Kontakt zu Personen im Ausland gestanden haben, die der Terrororganisation womöglich angehörten.
Die Cutie-Bar in Bielefeld wurde zum Schauplatz einer blutigen Messer-Attacke. Mehrere Menschen liegen schwerverletzt im Krankenhaus. Die Bar ist bei Studenten und jungen Leuten angesagt.
Der zur Tatzeit 35 Jahre alte Mann hat am frühen Morgen des 18. Mai vor der Bielefelder Bar mehrere Besucher mit Messern und einem Stockdegen wahllos angegriffen und dabei vier Menschen lebensgefährlich verletzt. Wie die Bild-Zeitung berichtet, gelangte Mhemed, der am 1. Januar 1990 in Ar-Raqqa in Syrien geboren sein soll, am 8. August 2023 illegal über Tschechien nach Deutschland. Bereits sechs Tage später, am 14. August, wurde er in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Nordrhein-Westfalen registriert. Nach Aufenthalten in Flüchtlingsunterkünften in Mönchengladbach und Soest wurde er am 29. November 2023 dem Kreis Gütersloh zugeteilt und lebte seitdem in einer Asylunterkunft in Harsewinkel.
Hier wurde friedlich getrunken und gefeiert als ein Mann plötzlich auf die Gäste der bei jungen Leuten sehr beliebten Bar einstach.
Nach 42-stündiger Flucht nahm ein Spezialeinsatzkommando (SEK) den Täter in Heiligenhaus nahe Essen fest. Bei seiner Verhaftung bekannte er sich zur Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). Ermittlungen ergaben zudem, dass Mhemed Kontakte zu bekannten Islamisten pflegte. In seiner Unterkunft wurden Hinweise auf Verbindungen zu polizeibekannten Gefährdern gefunden.
Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen zwei Tage nach der Tat mit Verweis auf die besondere Bedeutung des Falles übernommen. Es bestehe der Verdacht, dass die Tat religiös motiviert gewesen und als Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung zu verstehen sei, hieß es zur Begründung.
Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft, ihm wird versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zur Last gelegt. Das hatte ein Haftrichter in Bielefeld entschieden. Wenn die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernimmt, wird der Tatverdächtige danach in der Regel noch einmal dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt. Wann das passieren soll, ist noch offen.
Auch mit diesem Foto suchte die Polizei nach dem Täter.
Trotz eines abgelehnten Asylantrags erhielt Mhemed am 21. Dezember 2023 vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) subsidiären Schutzstatus. „Er darf trotz abgelehnten Asylantrags in Deutschland bleiben, solange ihm in seinem Heimatland Syrien Verfolgung, Folter oder gar der Tod drohen“, heißt es in der Entscheidung, die Bild zitiert. Am 22. Februar 2024 wurde ihm eine Aufenthaltserlaubnis bis Februar 2027 erteilt. Aktuell wird zudem geprüft, ob der Syrer mit Hilfe seiner Tarnidentitäten Sozialleistungen erschlich.
Die Bar „Cuties“ in Bielefeld, davor: Absperrband der Polizei.
Die Bundesanwaltschaft ist als oberste deutsche Strafverfolgungsbehörde vor allem für die Bereiche Terrorismus, Spionage und Völkerstrafrecht zuständig. Im Jahr 2024 erhob die Bundesanwaltschaft nach eigenen Angaben 33 Anklagen - davon 21 im Bereich Terrorismus und 12 aus der Abteilung für Spionage und Völkerstrafrecht. Im laufenden Jahr wurden bisher neun Anklagen erhoben. Generalbundesanwalt Rommel steht seit März 2024 an der Spitze der Behörde.
Auch bei NIUS: „Motivlage unklar“: Regierung und Medien wollen Deutschland zurück in die Migrations-Narkose treiben