
Seit der Verschärfung der Grenzkontrollen vor einer Woche ist die Zahl der Zurückweisungen nach Angaben von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) um fast die Hälfte gestiegen. In den vergangenen sieben Tagen wies die Bundespolizei demnach 739 Menschen an der Grenze zurück, wie Dobrindt bei einem Besuch der Kontrollstelle an der Autobahn 93 an der bayerisch-österreichischen Grenze sagte. Das seien 45 Prozent mehr gewesen als in der Woche zuvor mit 511 Zurückweisungen.
NIUS war an der bayerischen Grenze vor Ort:
Unter den Zurückgewiesenen waren demnach auch Asylsuchende: Von 51 Menschen, die ein Asylgesuch äußerten, seien 32 zurückgewiesen worden, sagte Dobrindt.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sprach eine Warnung in Richtung der Schleuser aus: „Ich will all denen sagen, die sagen, sie könnten sehr viel Geld mit dem Leid von Menschen verdienen, indem sie durch Schleusungen versprechen, sie in ein anderes Land zu bringen: Wir werden alles dafür tun, dass diese verbrecherischen Machenschaften unterbunden werden und wir werden dafür sorgen, dass die Aufgriffe auf genau diese Schleuserbanden deutlich härter und schärfer stattfinden als das in der Vergangenheit der Fall war.“ Es dürfe nicht die Schleuser- und Banden-Kriminalität sein, so Dobrindt, die entscheide, wer nach Deutschland komme.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der ebenfalls vor Ort war, erklärte, man arbeite mit „smarten, stichprobenartigen Grenzkontrollen“. Nicht an jeder Grenze stehe ein Bundespolizist. „Aber es könnte einer stehen.“ Mit Hubschraubern und Drohnen seien die Bundespolizisten „sehr flexibel und sehr schnell auch an den Orten, an denen man nicht mit ihnen rechnet.“ Zahlreiche Schleierfahnder, die auch solche Schleuser noch aufgreifen könnten, die sich bereits in Sicherheit wähnten, sind laut Söder im Einsatz.