
Das französische Gesundheitsministerium hat die landesweiten Behörden angewiesen, bis spätestens März 2026 umfassende Vorkehrungen für eine „größere Auseinandersetzung“ zu treffen. Das geht aus internen Dokumenten hervor, über die die Wochenzeitung Le Canard Enchaîné berichtet, die sogar von Vorbereitungen für einen „Krieg“ spricht.
Nach Einschätzung der Regierung soll Frankreich in einem Krisenszenario in der Lage sein, eine große Zahl verwundeter Soldaten nicht nur aus dem eigenen Land, sondern auch aus anderen europäischen Staaten aufzunehmen. Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen sind demnach angehalten, entsprechende Kapazitäten zu schaffen. Man plant, dass die französischen Krankenhäuser bis zu zwei Monate lang 100 Soldaten täglich behandeln können. Wenn es darauf ankommt, sogar bis zu 250 Soldaten.
Während Frankreich sich auf eine mögliche Belastung des Gesundheitssystems vorbereitet, erklärte die Bundesregierung gegenüber der Daily Mail, sie befinde sich aufgrund russischer Militärübungen in erhöhter Alarmbereitschaft. Ein Sprecher betonte jedoch: „Wir haben keinerlei Hinweise darauf, dass unter dem Deckmantel der Übung Vorbereitungen für einen Angriff getroffen werden. Aber wir werden wachsam sein, nicht nur die deutschen Streitkräfte, sondern die NATO.“
Der NATO-Generalsekretär Mark Rutte mahnte, die NATO müsse geschlossen Stärke zeigen, um Abschreckung zu gewährleisten. Zugleich plädierte er für eine engere Zusammenarbeit mit Partnern im Indopazifik, insbesondere im Bereich Rüstung und Innovation. „Wir stehen vor einer enormen geopolitischen Herausforderung“, sagte er. Russland rüste in einem Tempo auf, das „in der jüngeren Geschichte beispiellos“ sei.
In Deutschland hat sich das Bundeskabinett vor gut einer Woche auf ein neues Wehrdienstmodell geeinigt (mehr dazu hier). Demnach haben die Bundesminister den Vorschlag von Verteidigungsminister Boris Pistorius, ein an Schweden orientiertes Modell, das auf Freiwilligkeit setzt, abgenickt. Jetzt muss der Bundestag über das Gesetz entscheiden.
Bereits im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD auf die Wiedereinführung des Wehrdienstes geeinigt. Durch das auf Freiwilligkeit basierende Modell soll die Attraktivität der Bundeswehr gesteigert und so deren Personaldecke verstärkt werden. Die Zahl der aktiven Streitkräfte soll von derzeit 183.000 auf 203.000 bis 2031 erhöht werden, hieß es bereits in den vergangenen Monaten.