Bismarck-Statue gestürzt und mit orangener Farbe verunstaltet

vor 10 Monaten

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Bildquelle: Apollo News

In Frankfurt am Main ermittelt der Staatsschutz nach Angriffen auf eine Statue von Otto von Bismarck. Unbekannte sollen das Denkmal des ersten deutschen Reichskanzlers in der Nacht zu Freitag vom Sockel gestoßen und mit Farbe besprüht haben. Das Gesicht wurde mit orangefarben bedeckt und das Wort „coloniser“ (zu Deutsch: Kolonisator) auf den Rumpf geschrieben.

Der Angriff sollte offenbar Kritik an der Außenpolitik des preußischen Politikers ausdrücken, der zwischen 1815 und 1898 lebte und 1871 der maßgebende Kopf hinter der Reichsgründung, der ersten Einigung Deutschlands, war. In einem Beitrag auf einer eigentlich verbotenen Webseite wird der Angriff auf den 140. Jahrestag der Kongokonferenz in Berlin zurückgeführt.

Um eine Eskalation der europäischen Mächte im Wettstreit um afrikanische Territorien zu verhindern, leitete Bismarck diese Afrika-Konferenz. Sein Ziel, erklärte der Reichskanzler, sei es, „den Eingeborenen Afrikas den Anschluss an die Zivilisation zu ermöglichen, indem das Innere dieses Kontinents für den Handel erschlossen“ wird.

Weil auf der Konferenz kein afrikanisches Land vertreten war, hagelt es heute Kritik an Bismarcks Haltung; er habe damit die Ziele europäischer Kolonialmächte auf die afrikanische Bevölkerung übertragen. Bismarck war allerdings eigentlich Gegner einer deutschen Kolonialexpansion.

So wollte er sich zum Ende seiner Amtszeit sogar aus Afrika zurückziehen – nach seinem Abtritt 1890 weitete das Deutsche Reich seine Präsenz auf dem Kontinent jedoch weiter aus. In dem angesprochenen Beitrag wird dennoch starke Kritik an der Erinnerungskultur an Bismarck geübt: „Auch heute wird noch positiv an ihn erinnert, ausgelassen werden dabei seine Gräueltaten“, heißt es da.

Der Staatsschutz ermittelt jetzt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung. Bereits 2020 war die Statue Vandalismus zum Opfer gefallen und mit oranger Farbe übergossen worden.

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