
Erstaunlich ernüchternde Bilanz in Sachen Integrationskurse: Laut Bundesinnenministerium haben im ersten Halbjahr 2024 exakt 7910 Teilnehmer den Sprachkurs Deutsch mit einem Niveau „unter A2“ abgeschlossen. Das waren 15,6 Prozent aller Absolventen. A2 attestiert Fremdsprachlern „grundlegende Kenntnisse“, alles darunter ist absolutes Anfänger-Level.
Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf Anfrage der FDP hervor. Da die aktuellsten Zahlen, die der Behörde vorlagen, nur ein Halbjahr betreffen, kann sich die Zahl noch ändern. Ein Blick auf die Jahre davor macht die Ergebnisse aber nicht erfreulicher ...
So schlossen 2020 sogar 37,1 Prozent aller Teilnehmer den Sprachkurs mit „unter A2“ ab. 2019 waren es 34 Prozent. 2021: 31,2 Prozent. Seit 2014 erreichten insgesamt 125.680 dieses unterirdische Niveau. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum erreichten 141.238 Teilnehmer B1-Niveau (fortgeschrittene Sprachkenntnisse).
Unglaublich: Die vielen schlechten Ergebnisse kommen zustande, obwohl ein Integrationskurs laut Ministerium aus sieben (Allgemeiner Integrationskurs) bzw. zehn Kursabschnitten (Spezialkurs) bei jeweils 100 Unterrichtseinheiten (UE) je Kursabschnitt besteht. „Davon entfallen 600 bzw. 900 UE auf den Sprachkursteil und 100 UE auf den Orientierungskurs.“ Macht bis zu 900 Stunden Sprachunterricht!
Tausenden Teilnehmern reicht das offensichtlich nicht, um grundlegende Kenntnisse der deutschen Sprache zu erlangen. Dementsprechend hoch ist die Zahl der Wiederholer: 513.745 Teilnehmer mussten seit 2014 den Sprachkurs erneut antreten, die meisten (109.292) im Jahr 2018.
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