
Die deutsche Presse lobt Kanzler Merz überschwänglich, weil der sich im Weißen Haus anständig benommen habe. Merz hatte sich beim US-Präsidenten in fehlerfreiem Englisch für die Einladung und für die standesgemäße Unterbringung bedankt, sowie für den Sieg über Deutschland im Zweiten Weltkrieg, ohne den die Merzens nie Demokratie gelernt hätten.
♦ Merz hätte sich eigentlich noch für die Zerstörung der Nord Stream 2 Pipeline bedanken müssen, aber er wusste wohl nicht, dass Trump die hat sprengen lassen. Deshalb betonte Trump mehrmals „I ended Nord Stream“, aber keine Sorge, „wir haben so viel Gas & Öl, so viel können Sie gar nicht kaufen“. Hm. Spiegel, Süddeutsche und Staatsfunk wollen immer noch weismachen, ein Ukrainer wars, logischer wäre Biden. Was machen unsere Auslandsgeheimdienstler eigentlich beruflich? Und für wen?
♦ Leidet die Union unter Fachkräftemangel? Merzens Begleiter in Washington: Ein SZ-Redakteur als Sprecher, ein ehemaliger persönlicher Referent von SPD-Steinmeier als außenpolitischer Berater, ein ehemaliger Finanzvorstand der maroden Deutschen Bahn und zudem Staatsekretär unter SPD-Scholz als Merz‘ „wirtschaftliches Gehirn“ (Bild) – was soll uns das sagen? Einer wie der andere?
♦ Die versammelte Weltpresse im Weißen Haus nahm so gut wie keine Notiz vom Gast aus Germany, von 40 Minuten auf der Pressekonferenz gehörten Merz gerade mal zwei, von der er eine für die Ukraine verwendete. Dafür ist die Bild umso euphorischer: Merz werde als Bundeskanzler „immer beliebter“, jetzt seien schon „36 Prozent mit seiner Arbeit zufrieden“. Genau unser Humor.
♦ Das Desinteresse der Journos muss man verstehen, ein Telefongespräch von Trump mit Xi bringt mehr Schlagzeilen als die Dankesreden von Friedrich Merz. Ganz zu schweigen vom Streit zwischen Elon Musk und Donald Trump. Ist der eine verrückt, der andere ein Lügner?
♦ Elon gegen Donald: Ein Eheberater hätte sich längst in die Supervision begeben, wo der vermittelnde Psychologe Hilfe eines anderen Psychologen sucht, weil ihn der Fall zu sehr mitnimmt. Denn solche Szenen einer Ehe geraten schnell mal zur Schlammschlacht, und der bibelfeste Christenmensch weiß: Ein König kann furchtbar sein in seinem Zorn, furchtbarer noch sein rachsüchtiges Weib. Wobei der eine in unserer Tragödie kein König ist, und anscheinend beide unbedingt die Rolle des rachsüchtigen Weibes spielen wollen. Natürlich gings ums liebe Geld (Scheidungsursache Numero Uno). Donald Trump will mit dem Big Beautiful Bill die nötigen Billionen freimachen, um all seine Wahlversprechen zu halten, Elon Musk hingegen opponiert: Wenn der Staat pleitegeht, hilft nichts mehr.
♦ Schnell wurde in die untersten Schublade gegriffen: „Der einfachste Weg, Geld im Haushalt zu sparen, wäre Elons Verträge mit der Regierung zu stornieren.“ „Zeit, die wirkliche Bombe zu zünden”, antwortete sodann Elon Musk: „Donald Trump steht in den Epstein-Akten, Das ist der wahre Grund, warum diese noch nicht veröffentlicht wurden.“ Aus Moskau hört man, Elon könne erst mal im Kreml unterkommen.
♦ Keine politische Beziehung wurde je so euphorisch begonnen und bejubelt wie die des Polit-Wunderknaben Trump mit dem Tech-Milliardär Musk. Genug Brains & Balls, um die Lumpereien der Linken zu beenden, zwei Schwerter, um den gordischen Knoten zu durchtrennen, der die westliche Gesellschaft in Fesseln hielt und noch hält. Nun stehen wir enttäuscht und sehen betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen (danke, Bert). Der Aktionär fragt sich: Kaufen die woken Linken wieder Tesla? Hämische Journos denken laut: War es wirklich der kleine X, der seinem Vater Elon das blaue Auge verpasst hat, oder war das die berühmte Kellertreppenausrede? Und wir fragen uns: Finden El und Don je wieder zusammen, oder ist der Traum von der Reconquista bereits ausgeträumt?
♦ Apropos Krieg. Wieder schlug die Stunde der Experten: Sind die Russen am Boden zerstört, nachdem ukrainische Drohnenflotten Stützpunkte ihrer Nuklear-Flugzeuge im hintersten Sibirien attackierten? Spricht es für den ehrlichen Verhandlungswillen der Ukrainer, diesen Angriff kurz vor dem Treffen der Gesprächs-Delegationen in der Türkei durchzuführen? Ist der Einsatz von zivilen Lastwagen tief in Russland als Startrampe der Drohnen mit der Genfer Konvention zu vereinbaren? Wurde der Angriff mit Wissen oder gar mit Hilfe der Nato geplant? Bei Bild jubeln sie, als hätten sie selbst die Trucks gesteuert, der Spiegel spricht von „Putins Pearl Harbour“. Ein sicherlich ungewolltes Menetekel, denn selbst in der Spiegel-Redaktion müssten sie wissen, was auf Pearl Harbour folgte. Trump jedenfalls weiß es. Mit der Aktion habe Selenskyj Putin einen Grund geliefert, „das Land in Grund und Boden zu bombardieren“.
♦ Und wieder eine Umfrage: Fast zwei Drittel der Deutschen (63 Prozent) sind gegen eine Lieferung weitreichender Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine. Aber wofür haben wir die parlamentarische Demokratie …
♦ Wussten Sie, dass sich kriminelle Banden schamlos an deutschen Sozialleistungen bereichern? Dass ausländische Arbeitskräfte mit Billig-Jobs nach Deutschland gelockt und gleichzeitig zum Bürgergeld-Antrag genötigt werden und Hintermänner die staatliche Hilfe kassieren? Bürgergeld-Erfinder und SPD-Sorgenkind Hubertus Heil wusste das wohl nicht. Vielleicht hat man ihn deshalb in den Ruhestand (Parlaments-Hinterbank) geschickt. Seiner Nachfolgerin Bas, SPD, ist die Sauerei jedenfalls schon nach ein paar Wochen im Amt aufgefallen, außerdem hat sie bemerkt, dass der Datenaustausch zwischen Finanzämtern, Jobcentern, Familienkassen und Sicherheitsbehörden sehr zu wünschen übrig lässt.
♦ Apropos. Bulgarien kriegt nun auch den Euro. Das wird vieles leichter machen. Nur die Rumänen mit ihrem Leu müssen noch warten.
♦ Botschafter müssen nicht zwingend in der Welt Bescheid wissen, wie gerade eindrucksvoll Mike Huckabee, der neue US-Botschafter in Israel bewies. Der schlug als Antwort auf Macron-Ideen bezüglich Gazas im Gegenzug einen „Palästinenserstaat an der Côte d’Azur“ vor. Blödsinn. Ist doch bekannt, dass die muslimischen Staaten keine Palästinenser aufnehmen wollen.
♦ Rotgrüne „Leistungsträger“ finden schnell ein warmes Plätzchen als Dankeschön für ihre großen Taten. ACA Baerbock wurde mit nur sieben feministischen Gegenstimmen zur Vorsitzenden der 80. UN-Generalversammlung gewählt, und Energiegenie Habeck darf an einer US-„Elite“-Uni darüber dozieren, wie man Krisen bewältigt (Berkeley-Humor?). Und Kühlkammer-Karl wird WHO-Klimaexperte. Damit es auch weiterhin in Gazetten und Talkshows täglich heißt: Der Klimawandel…tatütata ….
Frohe Pfingsten!
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