Der Influencer Dehran Asanov, der unter dem Namen „Abdelhamid“ in sozialen Medien auftritt, wurde wegen gewerbsmäßigen Betrugs in 35 Fällen zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Das bestätigte das Landgericht Düsseldorf gegenüber Apollo News. Seine Frau, die ihr Mitwissen über die kriminellen Aktivitäten vor Gericht gestanden hatte, wurde zu einem Jahr und neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Asanov im großen Stil Spendengelder veruntreut hat. Der unter anderem vom nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz als „extremistisch-salafistisch“ eingestufte Islam-Influencer hatte über insgesamt 37 Spendenaufrufe rund eine halbe Million Euro für humanitäre Zwecke eingenommen. Dabei, so die Überzeugung des Landgerichts, hat er die Spenden für eigene Zwecke ausgegeben.
Den Prozess hat die Islamismus-Expertin Sigrid Herrmann verfolgt und zuerst über die Verurteilung berichtet:
Der Salafisten-Prediger Abdelhamid wurde heute vom Landgericht D zu 3 Jahren Haft wegen Betruges verurteilt, seine beteiligten Ehe zu 1 Jahr und 9 Monaten auf Bewährung. Das Urteil hat noch keine Rechtskraft. Die Urteilsverkündung wurde von Personen der Szene verfolgt.
— Sigrid Herrmann (@SigridHerrmann) July 16, 2025
Unter anderem hat der Influencer mit einem Spendenaufruf für „Palästina“ insgesamt 78.000 Euro von über 1000 Spendern eingenommen. Einen Großteil des Geldes investierte Asanov laut Anklage in einen 71.600 Euro teuren BMW für sich selbst.
Zudem fanden Ermittler bei der Festnahme von Asanov im Oktober 2024 unter anderem 20.000 Euro Bargeld sowie Rolex-Uhren, Luxus-Handtaschen und eine Limousine (Apollo News berichtete). Dabei sind die Behörden ursprünglich aufgrund des Verdachts der Geldwäsche auf den 34-Jährigen aufmerksam geworden. In den vergangenen acht Monaten saß Asanov in Untersuchungshaft.
Der Influencer „Abdelhamid“ hat auf Instagram und Tiktok mehrere hunderttausend Follower und zehn Millionen Likes. Dabei werden seine Videos durch deutsche Behörden bereits als Einstieg in die salafistische Szene eingestuft. Zudem wird Asanov im Lagebild Islamismus des NRW-Innenministeriums erwähnt.
