Japans Banker warnen vor globalem „Finanzschock“, Premier spricht schon von „nationaler Krise“

vor 22 Tagen

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Zum Handelsauftakt am Montag verzeichnete der deutsche Leitindex DAX erneut massive Verluste. Nach einem Einbruch um über zehn Prozent auf 18.489 Punkte in den ersten Minuten pendelte sich das Börsenbarometer später bei rund 19.000 Punkten ein. Damit setzt sich der globale Ausverkauf fort, der durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurde.

Doch zunächst stürzten die Aktienmärkte in Asien ab – angeführt vom japanischen Nikkei-Index, der um 7,8 Prozent nachgab. Der Leitindex sackte auf 31.136,58 Punkte, was den drittgrößten Tagesverlust seit dem „Schwarzen Montag“ 1987 darstellt. Parallel brachen auch die Börsen in China und Hongkong ein; die chinesischen Indizes verloren innerhalb kürzester Zeit acht Prozent.

Die Turbulenzen könnten eine weltweite Finanzkrise auslösen, befürchten nun sogar japanische Strategen. „Die Renditeaufschläge für US-Hochzinsanleihen haben ein Niveau erreicht, das Sorgen über eine Kreditkrise rechtfertigt“, warnt etwa Naka Matsuzawa, Chefstratege der japanischen Investmentbank Nomura. Die Renditeaufschläge für US-Hochzinsanleihen seien auf mehr als 400 Basispunkte gestiegen. „Wenn sich nichts ändert, könnte es zu einem Finanzschock und einer Kreditklemme kommen“, wird er in der NZZ zitiert.

Die von den USA verhängten Sonderzölle treffen Japans Wirtschaftsmodell ins Mark. Für Automobilimporte in die USA gelten ab sofort 25 Prozent Aufschläge – ein Schlag gegen Konzerne wie Toyota oder Honda, die fünf Prozent ihrer globalen Umsätze in Nordamerika erzielen. An den Börsen reagierten die Papiere der Autobauer mit Verlusten von bis zu fünf Prozent.

Noch prekärer ist die Lage bei Halbleitern: Weil die USA auch chinesische Chipimporte mit 34 Prozent besteuern, geraten japanische Zulieferer wie Tokyo Electron in den Sog des Handelskriegs. Etwa 60 Prozent der Halbleiter-Importe stammen aus Taiwan. Gleichzeitig bedrohen Pekings Vergeltungszölle auf US-Waren indirekt auch japanische Exporte über Drittmärkte.

Je höher die Renditen steigen, desto stärker fallen die Kurse der Anleihen – und desto teurer wird es für Staaten, sich zu finanzieren. Japan, das mit Schulden von 260 Prozent der Wirtschaftsleistung am stärksten verschuldet ist, kann schon minimale Zinserhöhungen kaum verkraften. Premierminister Shigeru Ishiba sprach bereits von einer „nationalen Krise“ und berief eine Krisensitzung ein.

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