Brandenburg: Anwohner verhindern Bau von Windrädern

vor 14 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

Die Stadtverordnetenversammlung in Templin (Brandenburg) hat sich einstimmig gegen die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für ein Windkraftprojekt bei Vietmannsdorf (Brandenburg, Landkreis Uckermark) ausgesprochen. Damit ist das Vorhaben der Firma ABO Energy, fünf Windkraftanlagen zwischen dem Driving Center Groß Dölln und Vietmannsdorf zu errichten, vorerst vom Tisch. Der Protest der Anwohner gegen die geplanten Windkraftanlagen hat somit ein erfolgreiches Ende genommen. Das berichtet der Nordkurier.

Die Entscheidung fiel bei einer gut besuchten Sitzung im Multikulturellen Centrum, bei der zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner aus den umliegenden Dörfern Vietmannsdorf, Gollin und Dargersdorf anwesend waren. Viele von ihnen hatten bereits im Vorfeld ihre Ablehnung deutlich gemacht und nutzten erneut die Gelegenheit, ihre Bedenken vorzutragen. Dann die antizipierte Entscheidung der Stadtverordneten über das Bauvorhaben. Zur Freude der Anwohner: Denn das Ergebnis war die einstimmige Ablehnung des Vorhabens. Die Firma ABO Energy erreicht damit nicht die planungsrechtlichen Voraussetzungen, um die Errichtung und den Betrieb von Windkraftanlagen zur Gewinnung von Windenergie zu schaffen, da der nötige Bebauungsplan abgelehnt wurde.

Die Anwohner hatten vor der Entscheidung nochmals heftig gegen die Windkraftanlagen geworben. Eine Bewohnerin, Susanne Wurth vom Gut Gollin, hatte sich mit einem eindringlichen Appell an die Stadtverordneten gewandt: „Wir sind ein Familienbetrieb mit Fleisch- und Landwirtschaft, vermieten Ferienwohnungen und Baumhäuser, betreiben einen Hofladen“, so die Frau. „Wir haben 500 Gäste im Monat, die Kurtaxe zahlen, und viermal so viele Kunden im Hofladen. Sie alle fahren auch nach Templin, geben dort ihr Geld aus. Wir beschäftigen sechs Vollzeitkräfte mit 40 Stunden, sechs mit 30 Stunden und eine Mini-Jobberin. Kann das alles auch eine Windkraftanlage?“, wird sie im Nordkurier zitiert.

Auch Umweltaspekte und Sicherheitsbedenken kamen zur Sprache. Ein Anwohner sprach die naturschutzrelevanten Flächen an, die die Windkraftanlagen umgeben würden. Darunter seien hochsensible Gebiete mit streng geschützten Vogelarten. Er erinnerte außerdem an ein nahegelegenes Winterquartier für Fledermäuse mit 11.000 Tieren und verwies auf die besondere Lage: „Alle Dörfer in diesem Bereich sind von Wald umgeben. Der ehemalige Flugplatz Groß Dölln ist als Munitionsverdachtsfall ausgewiesen. Windkraftanlagen sind im Ernstfall mit besonderen Anforderungen für die Feuerwehren verbunden. Wie will die Stadtverwaltung damit umgehen?“, so der Mann laut Nordkurier.

Insgesamt gab es gegen das Vorhaben bereits im Vorhinein 341 Unterschriften. Die ABO Energy wollte ihren Antrag trotzdem stellen. Mit ihrer einstimmigen Ablehnung haben die Stadtverordneten jetzt ein deutliches Zeichen gesetzt.

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