Bürgermeister von Gelnhausen bezeichnete Freibad-Warnungen als „miesen Populismus in Wahlkampfzeiten“

vor etwa 5 Stunden

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Nach dem Missbrauchsskandal im Freibad von Gelnhausen richtet sich der Fokus immer mehr auf Bürgermeister Christian Litzinger (CDU). Dieser hatte sich mit der die Taten relativierende Aussage „Bei hohen Temperaturen liegen die Gemüter manchmal blank“ für große Empörung gesorgt, die er als „aus dem Zusammenhang gerissen“ verteidigt. Nichts liege ihm ferner, „als die sexuellen Übergriffe zu verharmlosen“.

Nun wird jedoch bekannt, dass Litzinger Warnungen vor Übergriffen in den Gelnhäuser Freibädern nicht nur nicht ernst genommen, sondern sich regelrecht darüber lustig gemacht hatte.

Denn wie Welt berichtet, forderte die FDP-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung von Gelnhausen den Magistrat auf, einen Jahresbericht über die Ordnung in den Gelnhäuser Bädern erstellen zu lassen. Das war im Dezember 2024. Hendrik Silken, der FDP-Fraktionsvorsitzende, berichtet von eigenen Schwimmbadbesuchen, von einer „Meute von fünf bis zehn männlichen Jugendlichen“, die Kinder verängstigt und ihn bedroht hätten.

Bürgermeister Litzinger habe diesen Antrag nicht ernst genommen, stattdessen als „miesen Populismus in Wahlkampfzeiten“ bezeichnet. Über „Konflikte im Freibad, in dem Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen zusammenkommen“ zu sprechen, bediene „gefährliche Narrative“, hatte der Bürgermeister laut dem Bericht weiter gesagt.

Die Zahl der Hausverbote habe sich von einem im Jahr 2022 auf zwei im Jahr 2023 und vier im Jahr 2024 entwickelt – eine Verdopplung jedes Jahr, wie Litzinger scherzhaft vorgetragen haben soll.

Der Antrag ist mehrheitlich abgelehnt worden.

Mehr NIUS: „Aus dem Kontext gerissen“: Freibad-Bürgermeister redet seinen Skandal-Satz schön

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