
Ein grüner Parteifunktionär schwärzte die konservative Journalistin Julia Ruhs bei der ARD an, weil sie eine unliebsame Meinung vertrat!
In der aktuellen Debatte um den Rausschmiss von Julia Ruhs beim NDR entpuppen sich grüne Parteifunktionäre als Denunzianten erster Stunde. Auf der Plattform Bluesky schreibt der ehemalige Grünen-Funktionär René Engel, dass er schon früh sowohl den Norddeutschen Rundfunk (NDR) als auch den Bayerischen Rundfunk (BR) vor Ruhs gewarnt habe. Sogar per Beschwerde beim Leserservice!
In einem Kommentar des Aktivisten heißt es:
Ich habe mich im Oktober 2023 über Ruhs’ ersten Kommentar beim Leserservice von NDR und BR beschwert – auch dort verstand man das Problem nicht. Dabei ist es ja ein offenes Geheimnis, dass die ÖRR-Chefs nach dezidiert rechten Stimmen suchen, um dem Druck aus AfD, Union und FDP nachzugeben.
Auf der Plattform „Bluesky“ berichtet Engels stolz, dass er unliebsame Meinungen stets meldete.
Brisant: Der ehemalige Büroleiter der Abgeordneten Ricarda Lang war zu dem Zeitpunkt als Funktionär in der Parteizentrale tätig – als Büroleiter der politischen Geschäftsführerin Emily Büning.
Beschäftigt sich viel mit Propaganda: Ex-Grünen-Geschäftsführerin Emily Büning
In seinem Beschwerdebrief schrieb Engel damals laut eigener Auskunft an den NDR und BR:
Sehr geehrte Damen und Herren,
als großer Verfechter des ÖRR habe ich mit wirklichem Entsetzen den Kommentar von Frau Julia Ruhs gesehen und muss mich an dieser Stelle darüber beschweren. Den Inhalt des Kommentars alleine halte ich für deplatziert und unwürdig, die Art des Vortrages für amateurhaft – beides aber ist nicht Kern meiner Beschwerde; als Kommentar gekennzeichnet im Sinne der Meinungspluralität auszuhalten.
Was mich aber wirklich schockiert, ist die Kommunikation von Frau Ruhs auf der Plattform X (Screenshot angehängt). Mit welcher Häme hier Gräben erschaffen werden, in welch lapidaren Ton und mit einem Zwinkersmiley hier über ein Thema, das auf fundamentale Weise das Leben vieler Menschen beeinflusst, kommuniziert wird, halte ich für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für schier unwürdig und Frau Ruhs für offensichtlich charakterlich ungeeignet, ein solches Format zu bespielen.
Das Ziel öffentlich-rechtlicher (oder jeglicher) Berichterstattung kann es wahrlich nicht sein, für „Schnappatmung“ bei den „Offenherzigen“ zu sorgen. Welches Menschenbild darüber hinaus hier transportiert wird, lasse ich mal unkommentiert. Das große Plus des ÖRR ist es doch, nicht auf Empörungs- und Klickaufmerksamkeit angewiesen zu sein und ich erwarte zumindest ein Mindestmaß an Anstand bei Redakteurinnen und Redakteuren, welches Frau Ruhs (und ein weiterer Blick auf ihr Profil bestätigt dies) offensichtlich nicht mitbringt.
Ich bitte überdies davon abzusehen, Frau Ruhs’ Kanal auf der Plattform X als ihre Privatangelegenheit abzutun – sie tritt dort als Journalistin auf und verlinkt direkt auf die Tagesthemen, repräsentiert Ihr Format also dort.
Danke und freundliche Grüße
R. Engel
Für Engel ist klar: Wer andere Meinungen als die der grünen Parteizentrale vertritt, der sei für die ARD „charakterlich ungeeignet“. Es fehle bei Julia Ruhs ein Mindestmaß an Anstand.
René Engel und Robert Habeck waren innerhalb der Grünen Partei Weggefährten: Während Engel erst als Chief of Staff im Büro der damaligen Parteivorsitzenden Ricarda Lang anheuerte, stieg Habeck in der Hierarchie nach oben auf. Von Engels Fokus auf Öffentlichkeits- und Kampagnenarbeit wird Habeck mit Kandidatur für die Bundestagswahl profitiert haben.