
Wie lange es wohl dieses Mal dauert, bis der Rückzieher kommt – so wie seinerzeit bei den „kleinen Paschas“? Mit seiner „Zirkuszelt“-Aussage im Zusammenhang mit der Regenbogenflagge auf dem Reichstag sorgt Kanzler Friedrich Merz (CDU) für linksgrün-woke Schnappatmung. Der Lesben- und Schwulenverband erinnert gar an die Verfolgung der „Queeren-Community“ unter den Nationalsozialisten.
Hintergrund der Aufregung ist, dass Merz in der ARD-Sendung Maischberger die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) verteidigt hatte, anlässlich der Berliner CSD-Parade das Reichstagsgebäude nicht mit dem ideologischen Kampfbanner der LGBTQ-Bewegung zu beflaggen: „Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt!“
„Die CDU offenbart ein überkommenes Gesellschaftsbild, das queere Menschen zu Clowns, Freaks und Exoten herabwürdigt, ereiferte sich etwa der queerpolitische Sprecher der „Grünen“, Sebastian Walter. Merz übernehme die queerfeindliche Rhetorik von Donald Trump.
Die Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sophie Koch (SPD), betonte, sogenannte queere Menschen seien „fester Bestandteil unserer Gesellschaft“ und die Regenbogenfahne auf dem Bundestag wäre „ein kraftvolles Bekenntnis des Staates“ zu deren Schutz gewesen – „ein Verständnis dafür wäre für einen Bundeskanzler angemessen.“
„Grünen“-Fraktionschefin Britta Haßelmann attestierte Merz ein „Talent, von Fettnapf zu Fettnapf zu gehen“. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) warf Merz vor, mit seiner Äußerung die „queere Community“ zu verletzen. Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek nante die „Zirkuszelt“-Äußerung „völlig unangemessen“.
Mal abwarten, wie lange dieses Mal die Halbwertzeit von klaren Worten des Wackelpuddings im Kanzleramt ist!