
Die Bundestagsverwaltung hat die Teilnahme ihrer queeren Mitarbeitergruppe „Regenbogennetzwerk“ am diesjährigen Christopher Street Day (CSD) in Berlin kurzfristig abgesagt. Nach Angaben des Berliner CSD e. V. wurde die Anmeldung der Fußgruppe, die bereits in den Jahren 2023 und 2024 an der Parade teilgenommen hatte, auf Weisung der Verwaltungsspitze zurückgezogen.
Der Veranstalter äußerte sich in einer Stellungnahme mit Unverständnis über die Entscheidung. Die Absage falle mitten in den sogenannten „Pride Month“ und wäre eine „bewusste Entscheidung gegen die Community“, erklärt der CSD-Vorstand in einer Pressemitteilung. „Diese Entscheidung wäre kein passives Wegducken – sie wäre eine aktive politische Absage an queere Sichtbarkeit“, so der Vorstand.
Bezüglich der Weisung, dass das sogenannte „Regenbogennetzwerk“ erhalten haben soll, schreibt der Berliner CSD: „Dass ihr Engagement anscheinend von oben gestoppt wurde, ist ein Ausdruck politischer Mutlosigkeit und ein Rückschritt für alle, die in Institutionen für Menschenrechte, Vielfalt und Demokratie eintreten.“
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU)
Weiter beklagt der CSD: „Die Absage reiht sich in eine Reihe bedenklicher Entscheidungen rund um queere Sichtbarkeit im Bundestag ein. Bereits zuvor hatte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner angekündigt, in diesem Jahr nicht erneut die Regenbogenflagge zum Berliner CSD am Reichstagsgebäude hissen zu lassen.“
Eine Anfrage bei der Bundestagsverwaltung bezüglich der Begründung der Absage steht bis dato offen.
Mehr NIUS: Queere Verfassungsrichterin Lucy teilt linksradikale Demo-Aufrufe gegen Friedrich Merz