Friedrich Merz wird der zehnte deutsche Bundeskanzler – Olaf Scholz historisch größter Verlierer

vor 2 Monaten

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Olaf Scholz sieht sich selbst als den größten Politiker Deutschlands. Nun. Zumindest im Verlieren hat er Großes geschafft. In der ersten Prognose des ZDF liegt seine SPD bei 16,5 Prozent. Das sind rund zehn Prozentpunkte weniger als bei der Bundestagswahl 2021 und etwa ein Viertel weniger als beim bisher historisch schlechtesten SPD-Ergebnis, das Martin Schulz 2017 einfuhr. Und sogar noch weniger als 1933, als die Nationalsozialisten die Kommunisten und Sozialdemokraten massiv im Wahlrecht beschnitten hatten. 2025 hat nun der Wähler gesprochen. Olaf Scholz ist eindeutig abgewählt.

Die Union erreichte laut ZDF 28,5 Prozent der Stimmen. Damit ist der Weg frei für Friedrich Merz. Der CDU-Vorsitzende wird voraussichtlich der zehnte Kanzler in der Geschichte der Bundesrepublik. Mit welchen und wie vielen Koalitionspartnern ist indes noch unklar. Laut der Prognose steht die FDP bei 5,0 Prozent. Schaffen die Liberalen den Einzug in den 21. Bundestag, wird Merz mit SPD und Grünen regieren – scheitert die FDP, kann sich Merz aussuchen, mit welchem der beiden er rot-grüne Politik umsetzen will.

Die AfD steht laut Prognose bei 20,0 Prozent. Das bedeutet mit Abstand ihr historisch bestes Ergebnis soweit. Im Vergleich zu 2021 konnte die Partei ihr Ergebnis um rund zehn Prozentpunkte verbessern und damit in etwa verdoppeln. Eine Regierungsbeteiligung bleibt allerdings unwahrscheinlich, da CDU-CSU, SPD, Grüne, FDP und Linke weiterhin die „Brandmauer“ beschwören. Den Linken ist wohl ein Comeback gelungen: Im Juni soffen sie bei der Europawahl noch mit 2,7 Prozent ab, nun stehen sie in der Prognose bei 9,0 Prozent. Damit haben sie die Abspaltung des „Bündnis Sahra Wagenknecht“ überlebt. Das erreichte nur 5,0 Prozent und muss um den Einzug in den Bundestag fürchten.

Die Grünen erreichen laut Prognose 12,0 Prozent. Sie verloren damit im Vergleich zur Wahl 2021 und landen bei dem Ergebnis der Europawahl, als sie auf 11,9 Prozent gefallen waren. Von der Polarisierung durch die „Brandmauer“, die gegen AfD und Union gerichtet war und mit linken, tätlichen Angriffen auf CDU-Büros einherging, haben damit auf der linken Seite nur die Linken profitiert – für Union und AfD änderte sich dadurch nahezu nichts. Für die Kanzlerschaft von Olaf Scholz bedeutete die Dämonisierung des Kampfs gegen die illegale Einwanderung indes den letzten, entscheidenden Sargnagel.

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