
„Whatever it takes!“, sagt Friedrich Merz über die Aufrüstung der Bundeswehr – und will Hunderte Milliarden Euro (durch massive Verschuldung) in die Truppe investieren. Doch das Geld wird ohne Nutzen versickern, wenn die Bundeswehr nicht grundlegend reformiert wird. Eine Aufgabe, die der Bundeskanzler persönlich führen müsste, weil noch jeder Verteidigungsminister daran gescheitert ist oder es durch verrückte Ideen noch schlimmer gemacht hat.
Hier zwölf bittere Wahrheiten über die Bundeswehr, die Friedrich Merz mit Geld allein nicht beheben kann:
1. 400 Milliarden Euro für die Bundeswehr sind so effektiv wie 4000 Liter Wasser auf einen Kaktus. Die Bundeswehr ist als Organisation so am Ende, dass sie Investitionen kaum noch sinnvoll aufnehmen und umsetzen kann.
2. Das Beschaffungsamt in Koblenz ist eine zutiefst korrupte und spektakulär ineffiziente, komplett dysfunktionale Behörde. Diese Leute werden es schaffen, von jedem Euro 70 Cent durch Bürokratismus, Korruption, Berater, endlose juristische Prozesse usw. zu verschwenden. Der größte Feind deutscher Wehrhaftigkeit ist diese Behörde, direkt gefolgt vom Verteidigungsministerium, das nichts mehr gezüchtet hat als Bedenkenträger-Cover-my-ass-Oberstleutnants mit Sozialpädagogik-Studium.
Der Airbus A 310 August Euler der deutschen Luftwaffe steht auf dem Rollfeld des Flughafens Köln-Wahn.
3. Die besten jungen Offiziere mit Einsatz- oder gar Kampferfahrung sind in den letzten Jahren von der spektakulären Unfähigkeit, Trägheit und Trübseligkeit der Behörde Bundeswehr in die Flucht geschlagen worden. Die Bundeswehr hat einen Braindrain erlitten, weil es mehr um veganes Essen, Vielfalt, Trans-Soldaten und Kinderbetreuung ging als um eine schlagkräftige Elitetruppe, bei der man mit Stolz dient.
4. Die Abschaffung der Wehrpflicht hat die Nachwuchsgewinnung schlicht vernichtet.
5. Im Einsatz steht die Bundeswehr meistens den Alliierten im Weg. „German Red Card Holder“ ist ein internationaler Running Gag über die berüchtigte Verhinderungsmentalität der Deutschen im Einsatz. Gefesselt von unzähligen, verwirrenden, oft grotesk anmutenden Einsatzregeln. In Afghanistan durften deutsche Piloten nicht bei Nacht und schlechtem Wetter fliegen. Gegen ISIS durfte Deutschland nur nutzlose Luftaufnahmen machen, während alle anderen Nationen unsere schlimmsten Feinde bombardierten.
Soldaten der Bundeswehr liegen am Flughafen Kabul in Schlafsäcken auf dem Boden.
6. Das Zeitalter von Drohnen und Special Operations Forces hat die Bundeswehr komplett verschlafen. Im Ministerium herrscht tiefstes Misstrauen gegen alle elitären, spezialisierten Kräfte, die im Ernstfall töten könnten. Die Besten in der Bundeswehr werden unter dem Verdacht „Rechts“ überwacht und schikaniert – von der politischen Führung. Große militärische Denker gibt es nicht.
7. Die Bundeswehr ist ein Technologie-Versager. Integration von Echtzeit-Daten in laufende Operationen ist so gut wie nicht existent. Ein Telefonat mithören und das Ziel gleichzeitig mit einer bewaffneten Drohne beobachten – für die Bundeswehr pure Science-Fiction.
8. Die Bundeswehr hat keine nennenswerte eigene Aufklärung. Digital ist sie abgehängt. Der BND hat nicht einmal mitbekommen, dass Kabul fällt und Putin die Ukraine überfällt. Die Truppe ist auf den Schlachtfeldern des 21. Jahrhunderts blind.
9. Von Mülltrennung bis blitzende Feldjäger nimmt die Bundeswehr jeden deutschen Regel-Irrsinn mit in den Einsatz. Es ist das bizarrste Symptom der totalen Defokussierung.
Eine Fotodrohne steigt auf, um Luftaufnahmen zu machen.
10. Die deutsche Luftwaffe wäre nicht ansatzweise in der Lage, gegen einen schlagkräftigen Feind Hoheit und Dominanz im deutschen Luftraum herzustellen.
11. Ohne eine Totalreform (abreißen und neu aufbauen) der deutschen Wehrbürokratie ist jede Investition in die Bundeswehr Geldverschwendung. Bei zentralen Assets ist die „europäische Rüstungsindustrie“ hoffnungslos abgehängt bis tot. Entweder man kauft US-Produkte mit Standardverträgen der Hersteller, oder die Aufrüstung ist DOA – „Dead on Arrival“.
12. Der wichtigste Punkt: Wehrhaftigkeit beginnt in der Bevölkerung. Die NATO ist nicht wegen Trump in Gefahr, sondern weil niemand auf der Welt noch glaubt, dass die Europäer, besonders die Deutschen, noch bereit wären, in die kriegerische Konfrontation zu gehen. Wenn Putin das Baltikum angreifen würde, gäbe es eine 80-Prozent-Mehrheit in Deutschland gegen deutsche Bündnistreue. Selbst wenn Putin Fulda nuklear auslöscht, wäre die Mehrheit in Deutschland gegen einen nuklearen Gegenschlag und die Ausweitung der Konfrontation. Jeder Despot weiß das. Artikel 5 besteht nur noch auf dem Papier, weil die Mentalität dahinter politisch jahrzehntelang abgewirtschaftet wurde.
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