
Die deutschen Rüstungsausfuhren haben im Jahr 2024 ein nie dagewesenes Rekordniveau erreicht. Nach Angaben des Rüstungsexportberichts, der dem Magazin Politico vorliegt, genehmigte die Bundesregierung Ausfuhren im Gesamtwert von 12,83 Milliarden Euro – mehr als jemals zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr (12,13 Milliarden Euro) bedeutet das eine weitere Steigerung.
Größter Empfänger deutscher Waffen war die Ukraine. Allein dorthin gingen Lieferungen im Wert von 8,15 Milliarden Euro. Damit entfiel mehr als die Hälfte der gesamten Rüstungsausfuhren auf das von Russland angegriffene Land. Die Liste der gelieferten Waffen ist lang: 306 gepanzerte Kampffahrzeuge, 316 Raketen- und Raketensysteme, 78 Kampfpanzer sowie 11 großkalibrige Artilleriesysteme.
Im Gesamtexport dominierten militärische Ketten- und Radfahrzeuge (4,4 Milliarden Euro), gefolgt von Bomben, Torpedos und Flugkörpern (2,9 Milliarden Euro) sowie Kriegsschiffen (1,5 Milliarden Euro).
Bemerkenswert ist, dass klassische Partnerländer wie die EU- und NATO-Staaten deutlich weniger beliefert wurden. Während 2023 noch Waren im Wert von sechs Milliarden Euro an diese Bündnispartner gingen, waren es 2024 nur noch 1,58 Milliarden Euro. In die EU allein wurden sogar weniger Güter exportiert als vor zehn Jahren. Damit sanken die Exporte an Partnerländer auf zwölf Prozent der Gesamtsumme. Drittländer – zu denen auch die Ukraine gezählt wird – machten dagegen 88 Prozent der Ausfuhren aus.
Neben Kiew gehörte auch Singapur zu den großen Abnehmern. Das südostasiatische Land erhielt 33 Leopard-2-Panzer sowie ein U-Boot der Klasse 218. Insgesamt genehmigte die Bundesregierung im vergangenen Jahr 5052 Anträge, 62 Gesuche wurden abgelehnt – häufiger als im Vorjahr. Zu den Ländern, bei denen Anträge besonders oft scheiterten, zählen Pakistan, Thailand und Malaysia.