
Der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat im ARD-Talk bei Caren Miosga für Aufsehen gesorgt. Auf die Frage der Moderatorin, wer zu wenig in Deutschland arbeite, entgegen Linnemann: zum Beispiel Rentner in Deutschland.“
Dafür wollen man eine „Aktivrente“ schaffen. „Wir wollen sie nicht zwingen zu arbeiten, sondern wir wollen sagen: Die Arbeitsstunden insgesamt sind zu wenig in Deutschland.“ Zudem wolle die CDU Rentnern 2.000 Euro steuerfrei stellen. „Es muss niemand arbeiten, aber wir setzen diesen Anreiz.“
Die Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, übte scharfe Kritik an der Rentenpolitik der Bundesregierung. „Wir lösen damit das Problem nicht“, sagt sie zur Debatte um das Renteneintrittsalter. Viele Menschen in körperlichen Berufen könnten schon vor der Rente nicht mehr arbeiten. Stattdessen sieht Benner ungenutztes Potenzial bei Frauen in Teilzeit: „Wir haben eine Menge Frauen, die in Teilzeit sind. Die würden gerne mehr arbeiten. Da hat die Bundesregierung an der falschen Stelle angesetzt.“
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann zeigte dafür Verständnis: „Wir können ja beides machen“, sagt er und räumt ein, dass Benner einen wichtigen Punkt anspricht. Tatsächlich arbeiten 46 Prozent der erwerbstätigen Frauen in Teilzeit, bei Männern sind es nur 11,7 Prozent. Besonders krass ist der Unterschied bei Eltern: 68,4 Prozent der Mütter, aber nur 8,4 Prozent der Väter arbeiten Teilzeit.Ökonom Moritz Schularick verwies hingegen auf strukturelle Probleme: „Andere Länder hätten eine bessere frühkindliche Betreuung als Deutschland, deswegen arbeiteten dort viele Frauen schon sechs Monate nach der Geburt eines Kindes wieder.“ Zudem kritisiert er das Ehegattensplitting, das nur in Deutschland existiert. Es führe dazu, dass schlechter verdienende Ehepartner so hohe Steuern zahlen, „dass sich für sie Arbeit gar nicht mehr lohnen würde“.