
Von wegen „links ist vorbei“, wie Friedrich Merz noch vor der Wahl tönte: Der CDU-Vorsitzende und Möchtegern-Kanzler hat für seinen strammen Linkskurs nach der Bundestagswahl Zustimmung vom linken Rand der Partei erhalten. Der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz wies innerparteiliche Kritik an Merz zurück und verdrehte sie sogar ins Gegenteil: Das zweitschlechteste Ergebnis der CDU-Geschichte habe gezeigt, dass nur wenige Wähler den vor der Wahl versprochenen Kurs unterstützen würden.
Auch der linksgerichtete CDU-Arbeitnehmerflügel (CDA) stellte sich demonstrativ hinter den „designierten“ Bundeskanzler.
Der hessische Innenminister Roman Poseck (CDU) bestritt sogar, dass die Union zentrale Wahlversprechen etwa in der Migrationspolitik gebrochen habe. Erst wenn die schwarz-rote Bundesregierung im Amt sei, werde die Migrationswende deutlich sichtbar werden, behauptete Poseck allen Ernstes bei Welt TV und bat: „Bis dahin braucht es leider noch etwas Geduld.“