
„Einige Teilnehmende des Fahrzeugs wurden leider auch gezielt angefeindet – teilweise sogar körperlich“, bedauert der Verein CSD Berlin in einem Statement auf Social Media nach dem Christopher-Street-Day (CSD) am vergangenen Samstag. Zwei CDU-Mitglieder, die als Teil des Berliner Landesverbands der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) teilnahmen, wurden bei der Veranstaltung attackiert.
Dabei ging die Gewalt von CSD-Teilnehmern selbst aus. Die CDU-Politiker sollen beschimpft und angefeindet worden sein. Unter anderem wurde der queerpolitischen Sprecherin der Berliner CDU-Fraktion, Lisa Knack, ins Gesicht gespuckt. Einem anderen CDU-Politiker wurde ins Gesicht geschlagen.
„Zu diesem Übergriff fallen mir gar keine Worte ein“, so der LSU-Landesvorsitzende René Powilleit zu den Angriffen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Er berichtet, dass das Opfer durch die Schläge einen Bluterguss erlitten habe. „Das war eine neue Dimension, die wir so bisher nicht beim CSD gekannt und erlebt haben und auf das Schärfste verurteilen“, resümiert Powilleit. Man habe mittlerweile Anzeige erstattet.
Trotz der Angriffe äußerte sich Lisa Knack optimistisch und erklärte, dass es zwar Angriffe gegeben habe, es sich dabei aber um „wenige Einzelfälle, die einer Vielzahl von konstruktiven Gesprächen gegenüberstanden“ gehandelt habe. Wichtiger sei für sie gewesen, dass sie sich „selbst mit Menschen, die der CDU kritisch gegenüberstehen“ gut austauschen konnte.
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur verurteilte der Bürgermeister Kai Wegner (CDU) die Angriffe auf seine Parteikollegen und erklärte: „Der CSD ist doch gerade eine politische Demonstration für Vielfalt, gegenseitigen Respekt und Toleranz. Wer Hass, Hetze und Gewalt anwendet, tritt auch die Werte des CSD mit Füßen.“
Neben dem CSD kam es auch auf einer propalästinensischen Paralleldemonstration unter dem Motto „Internationalist Queer Pride for Liberation“ zu Gewalt und mehreren antisemitischen Parolen. Wie die Welt berichtete, riefen Demonstranten unter anderem zum „antikolonialen, antirassistischen, antikapitalistischen Freiheitskampf“ auf. Dabei wurden mehrere Polizisten mit Flaschen, Farbbeuteln und Fahnenstangen attackiert. Mehrere Einsatzkräfte erlitten dabei Verletzungen.