
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Caroline Bosbach hat den ermordeten US-Aktivisten Charlie Kirk in einem Instagram-Post als Vorkämpfer für offene Debatten gefeiert, nur um den Beitrag kurz darauf wieder zu löschen. Kritiker sehen darin ein Eingeständnis unter dem Druck linker Kreise, die Bosbachs Würdigung scharf attackierten. Nachdem die Politikerin zunächst den Verlust einer „einflussreichsten jungen konservativen Stimmen weltweit“ beklagte, zog sie sich nach Gegenwind rasch zurück.
Bosbach, die im Februar das Direktmandat im Rheinisch-Bergischen Kreis eroberte, veröffentlichte den umstrittenen Post am Donnerstagabend. Darin hieß es: „Meinungsfreiheit darf kein Lebensrisiko sein! Der Anschlag auf Charlie Kirk ist ein Anschlag auf junge konservative Stimmen weltweit. Ein Anschlag auf gelebten Diskurs. Ein Anschlag auf Meinungs- und Redefreiheit. Er geht uns alle an.“ Sie ergänzte: „Kaum jemand stand so für freie Debatte, wie er. Kirk grenzte Andersdenkende nicht aus, sondern reiste durch ganz Amerika, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Charlie Kirk zahlte gestern für diese Offenheit mit seinem Leben.“
Diesen Beitrag teilte Bosbach am Donnerstagabend.
Bosbach kritisierte zudem die Medienberichterstattung, die Kirk zu sehr als „Trump-Supporter“ reduziere und damit sein Erbe der Verständigung begrabe.
Der 31-jährige Kirk, konservativer Bürgerrechtler, Gründer der Organisation Turning Point USA und enger Verbündeter von US-Präsident Donald Trump, war am Mittwoch während einer Rede an der Utah Valley University von einem linksmotivierten Schützen getötet worden. Der Gouverneur des Bundesstaats sprach von einem „politischen Attentat“. Ein 22-jähriger Verdächtiger namens Tyler Robinson wurde mittlerweile festgenommen.
Bosbachs Würdigung stieß prompt auf Widerspruch, vor allem aus dem linken Spektrum. Die Grünen im Rheinisch-Bergischen Kreis verurteilten den Mord zwar uneingeschränkt, warnten aber vor einer „positiven Darstellung“ Kirks, der sich wiederholt rassistisch, sexistisch und demokratiefeindlich geäußert habe – etwa indem er schwarze Frauen als intellektuell minderwertig darstellte. „In einer demokratischen Gesellschaft müssen unterschiedliche Meinungen friedlich ausgetragen werden können. Gewalt hat hier keinen Platz“, hieß es in ihrer Stellungnahme, die Bosbachs Post als problematische Verherrlichung brandmarkte. Auch die österreichische Rechtsextremismus-„Expertin“ Natascha Strobl verbreitete den Beitrag Bosbachs auf der Plattform BlueSky und skandalisierte ihn entsprechend.
Unter diesem Druck knickte Bosbach ein: Der Originalbeitrag verschwand, stattdessen folgte eine Erklärung an ihre Follower. Darin betonte sie, Kirks Verdienste um die Meinungsfreiheit hervorgehoben zu haben – „das kann man tun, auch wenn man nicht jede einzelne seiner Aussagen teilt“. Viele Kommentare seien „völlig am Thema vorbeigegangen“, was der Sache nicht gerecht geworden sei. Bosbach, Tochter des ehemaligen CDU-Innenpolitikers Wolfgang Bosbach, scheint hier den Konflikt mit linken Kritikern zu scheuen, anstatt zu ihren Worten zu stehen.
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