
„Total radikalisiert“, kommentierte CDU-Vize Karin Prien am Donnerstagmorgen ihr Wahl-O-Mat-Ergebnis auf X.
Im beigefügten Screenshot zu sehen: Prien erzielte offenbar mehr als 84 Prozent Übereinstimmung mit den Positionen der Union, danach folgt mit 73 Prozent die FDP, die SPD mit 45 Prozent, 43 Prozent sind es bei den Grünen. Nicht unter den angeführten Parteien: die AfD.
Was Prien mit ihrem Tweet suggerieren will, ist klar: Seht her, ich habe nichts mit den Nazis von der AfD gemein.
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Nur: Dass die AfD in Priens Ergebnissen auftaucht, war überhaupt nicht möglich und von vorneherein ausgeschlossen. Nachdem man nämlich im Wahl-O-Mat alle Fragen beantwortet hat, darf man eigens bestimmen, mit welchen Parteien man Übereinstimmungen überprüfen lassen will.
Die CDU-Politikerin hatte in diesem Schritt die AfD einfach nicht angewählt – und dadurch ausgeschlossen, dass die Partei überhaupt in den Ergebnissen berücksichtigt wird. Hätte sie das nämlich getan, wäre sie aufgrund zahlreicher Überschneidungen in der Programmatik von CDU und AfD definitiv in Priens Ergebnissen aufgetaucht.
Der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für Politische Bildung.
Unter dem Tweet hagelt es entsprechende Kritik an Priens durchschaubaren Brandmauer-Trick: „Kleiner Tipp: Wenn sie alle Parteien ausschließen, und nicht nur die AfD, dann ist das Ergebnis noch eindeutiger“, kommentiert ein User ironisch. Ein anderer schreibt: „Hätten sie mal die AFD nicht ausgeschlossen. Sie hätten sich wahrscheinlich gewundert.“
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