
In den neonbeleuchteten Studios des amerikanischen Linkssenders MSNBC herrschte, nur Minuten nach dem tödlichen Schuss auf Charlie Kirk am 10. September 2025, eine Atmosphäre der atemlosen Eile. Die Kamera zoomt auf den politischen Kommentator Matthew Dowd, der mit ernster Miene in die Linse blickt, während im Bildschirm das Tickerband mit Breaking News über den Anschlag an der Utah Valley University berichtet. „Aber um auf das gerade Gesagte anzuknüpfen: Er war eine der spaltendsten, insbesondere eine der spaltendsten jüngeren Figuren, die ständig eine Art Hassrede schürte oder die auf bestimmte Gruppen abzielte“, so Dowd. „Und ich komme immer wieder darauf zurück: Hassvolle Gedanken führen zu hassvollen Worten, die dann zu hassvollen Handlungen führen.“
Die Äußerungen sorgten in den USA für einen Skandal, MSNBC entschuldigte sich öffentlich, Dowd wurde entlassen. Seine Aussagen sind aber deshalb so entlarvend, weil darin eine Täter-Opfer-Umkehr liegt: Kirks Worte, seine Ideen, sie hätten den Hass gesät, der nun geerntet wurde. Diese giftige Denke von Linken – empathielos und vorverurteilend – sickerte rasch über den Atlantik: In deutschen Redaktionen traf sie auf einen fruchtbaren Boden, wo ein hypnotisches Anti-Rechts-Weltbild deutsche Journalisten dazu trieb, selbst bei einem livegestreamten politischen Mord nicht neutral zu bleiben. Statt Gedenken dominiert die Dämonisierung.
Besonders eklatant war der Auftritt von Elmar Theveßen am Donnerstag bei Markus Lanz. Theveßen, der ZDF-Korrespondent in den USA, der auch schon grobe Fehleinschätzungen hinsichtlich Joe Bidens Gesundheitsstatus abgab, verbreitete in der Talkshow Lügen und bösartige Verleumdungen, die Kirk als fanatischen Extremisten darstellten.
Theveßen führte aus: „Er hat gesagt beispielsweise, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssten. Er hat gesagt, die Frau muss sich dem Mann unterwerfen. Er hat gesagt, dass Schwarze die Positionen der Weißen wegnehmen. [...] Wenn man in einem Flugzeug sitzt mit einem schwarzen Piloten, muss man Angst haben. Er hat über Muslime in den USA gesagt: Es ist ja der Hohn, dass in New York jetzt ein linker muslimischer Kandidat der Favorit für die Bürgermeisterwahl ist.“
Die Darstellungen waren nicht nur tendenziös, sondern schlicht falsch: Kirk zitierte in Debatten biblische Passagen aus dem Levitikus, um Widersprüche im Christentum aufzuzeigen, forderte aber nie Steinigungen – im Gegenteil: Er betonte, dass Homosexuelle in seiner Organisation willkommen seien und private Lebensweisen niemanden angehen, solange sie einvernehmlich sind.
Die Behauptung zur Angst vor schwarzen Piloten ist eine Verzerrung von Kirks Kritik an „DEI“-Programmen („Diversity, Equity, Inclusion“, also: Diversität, Gleichstellung und Inklusion), die er als Paradigmen einer linksprogressiven Personalpolitik und rassenbasierte Quoten ablehnte. Auch die Aussage zu Muslimen ist zum einen aus dem Kontext gerissen, aber abgesehen davon ist die Frage, was muslimische Bürgermeister in nicht-muslimischen Staaten (die zudem von islamistischem Terror heimgesucht wurden) bewirken: Es ist auch eine, die sich mit Blick nach Europa stellt und diskutiert werden muss. Darin einen Rassismus zu sehen, ist unlauter.
Theveßen, der sich als neutraler Experte geriert, sich aber de facto erschreckend kenntnisfrei zeigte, zeichnete im Spätabendprogramm des ZDF ein Zerrbild des Ermordeten, das an seiner Befähigung für die Korrespondentenrolle zweifeln lässt.
Gleiches Versagen im ZDF „heute journal“: „Kirks Ermordung ist durch nichts zu rechtfertigen“, so Moderatorin Dunja Hayali, die schon mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden ist, bevor sie nachschob, dass Kirk durch „abscheuliche, rassistische, sexistische und menschenfeindliche Aussagen“ aufgefallen war – und ihn einen „radikal-religiösen Verschwörungsanhänger“ nannte. Dunja Hayali moderiert mit scheinbarer Ausgewogenheit, nur um sofort umzuschwenken. Wer so argumentiert, legitimiert indirekt die Dehumanisierung von Andersdenkenden, an deren Ende in Antifa-Logik auch bewaffneter Widerstand legitim ist.
Das Muster, wonach Opfer diskreditiert und Täter indirekt entschuldigt werden, durchzieht die Berichterstattung und deutet auf eine tiefe Krise des deutschen Journalismus hin, in welchem sich Pietätlosigkeit, die Linksextremwerdung der angeblichen Mitte und Framingbesessenheit die Klinke geben: Journalisten sehen in Rechten keine Menschen, sondern Monster, die es selbst nach ihrem Versterben zu diffamieren gilt
Die Einlassungen Hayalis und Theveßens sind nicht nur vor dem Hintergrund fatal, dass es sich um zwei der bekanntesten Gesichter des ZDF (und deutschen Journalismus) handelt – sondern auch, weil ihre Auftritte bei „ZDF heute“ und „Markus Lanz“ von Millionen von Menschen geschaut werden, die nicht in Debatten drinstecken, sondern die Postulierungen für bare Münze nehmen.
Zwischen Hayalis Moderation und Theveßens TV-Auftritt entsteht in einem Podcast des „heute journal“ vom 11. September eine weitere Stufe der Absurdität – mit denselben Protagonisten: Hayali und Theveßen diskutieren die USA als bereits faschistisches Land. Moderatorin Helene Reiner fragt, ob die „USA jetzt eigentlich schon autokratisch“ seien. Moderatorin Hayali ergänzt: „Schrägstrich faschistisch?“
Theveßen antwortet: „Ja, ich wurde das in den letzten Tagen häufiger gefragt.“ Die Vereinigten Staaten, so der 58-Jährige, seien „auf dem Weg in eine Autokratie und in einen Faschismus – und zwar wirklich im wahrsten Sinne des Wortes“. Der Grund: Fast alle Kriterien seien weitgehend erfüllt, inklusive dem, „was ich vorhin sagte: die Bereitschaft, Gewalt gegen amerikanische Bürger anzuwenden“.
In dieser apokalyptischen Blase malen sie die USA als faschistischen Albtraum, in dem Wahlen, Gerichte und Parlamente bloße Fassaden seien. Die Ausführungen sind natürlich ein Zerrbild, das ignoriert, dass Trump 2025 gewählt wurde, Institutionen funktionieren und keine Massenverhaftungen oder Zensur herrschen. Aber noch was anderes fällt auf: Der Wille, den Mord an Kirk in einen größeren „Faschismus“ (natürlich!) -Kontext einzubetten, entspringt nicht nur einem Wahn, sondern verschiebt den Fokus von womöglich politisch motivierter Ermordung zu einem „Kampf gegen Rechts“. Wenig verwunderlich und passend dazu warnte man auf Phoenix, einem ARD-Kanal, vor Gewalt von Rechten – nach einem Anschlag auf einen Rechten.
Dieses Framing passt zum jüngsten Fall Iryna Zarutskas, die durch einen vorbestraften Afroamerikaner in Charlotte ermordet worden war: Die Tagesschau schwieg das Thema tagelang aus, während die Gewalttat US-Nachrichten und soziale Medien beherrschte – nur um dann zu berichten, wie der Fall politisiert werde.
Die Printmedien eskalieren die Dämonisierung Kirks visuell. Der Tagesspiegel titelt am 12. September: „Tod eines Brandstifters“. Darauf zu sehen: ein Foto Kirks, der mit erhobenem Finger vor einer US-Flagge posiert. Das Bild inszeniert ihn als Agitator, der Flammen schürt, passend zum Vorwurf der Hassrede, der auch bei MSNBC geäußert wurde. Interessant ist dabei auch stets die Auslassung: Dass Hassrede und das Schüren von Gewalt inzwischen sehr oft von Linken ausgeht – und es jüngst eine ganze Reihe von Trans-Shootern in den USA gab –, wird in diesen Medien nie erwähnt.
Auch der „Tagesspiegel“ betätigt sich beim unsäglichen Framing.
Besonders exemplarisch für diese Voreingenommenheit ist das Werk von Lukas Hermsmeier, eines dezidiert linken Journalisten, der in New York lebt und für zahlreiche deutsche Medien wie Die Zeit, t-online, die linke Wochenzeitung WOZ, analyse & kritik sowie die Rosa-Luxemburg-Stiftung schreibt; sein Buch „Uprising: Amerikas neue Linke“ von 2022 widmet sich ausdrücklich progressiven Bewegungen wie „Occupy Wall Street“ und „Black Lives Matter“ und feiert diese als revolutionäre Kräfte, die Reformen ermöglichen.
Bereits im Juli 2025 verfasste Hermsmeier ein Portrait in der Zeit unter dem Titel „Der Rechte, der Amerikas Jugend radikalisiert“. Charlie Kirk, so heißt es dort, „predigt Hass, verkauft Patriotismus – und begeistert Amerikas Jugend“. Er sei ein „Hassprediger“ auf einer „ultrarechten Konferenz“ und fantasiere mit Partnern wie Tom Homan über „7.000 Abschiebungen pro Tag, null Gnade“. Hier werden Abschiebungen wieder mal zu ethnischer Säuberung umgedeutet, ohne Kontext zu Kirks Forderung nach Ausweisung von Straftätern und Illegalen zu nennen. Hermsmeier beschreibt Kirk als Verkünder eines „ultrakonservativen Lifestyle-Pakets“, das „Männer als Versorger, Frauen an den Herd“ fordert und vor „Bevölkerungsaustausch“ warnt.
Nach dem Mord recycelt Hermsmeier diese Narrative in seinem neuen Zeit-Artikel „Attentat auf Charlie Kirk: Amerikas Rechte will Rache“, in welchem er … Achtung … den Fokus auf die Reaktion von Rechten legt. „Von einem ‚Krieg gegen uns‘ sprechen die Anhänger von MAGA. Sie bezeichnen Kirk als ‚Märtyrer‘. [...] Sowohl ganz oben, im Weißen Haus, als auch unten an der Basis, stehen die Zeichen auf weitere Eskalation.“
Hermsmeier diffamiert Kirk weiter als Gründer einer „ultrakonservativen Studentenorganisation“, der ein „radikal-reaktionäres Weltbild“ verbreitete: „Männer als Ernährer, Frauen am Herd, Abtreibung als Sünde, selbst nach einer Vergewaltigung. Dass Menschen trans sein können, leugnete er gänzlich. Stattdessen warnte Kirk vor ‚antiweißem Rassismus‘, sprach vom ‚Bevölkerungsaustausch‘ und forderte eine ideologische Säuberung der Universitäten.“
Auch hier: Die Versteifung auf ach-so-schlimme Positionen Kirks, die erstmal Werturteile sind, sind Anti-Journalismus, weil impliziert wird, Gewalt habe eine Ursache in Weltbildern. Wenn aber Rechte ermordet werden, sollte der Fokus auf der Ermordung (und ihren Hintergründen) liegen; nicht auf den Positionen oder Aussagen des Getöteten.
Besonders skandalös treten Natascha Strobl und Annika Brockschmidt auf, die immer wieder als Rechtsextremismus-Expertinnen in ARD, ZDF und Deutschlandfunk auftreten, in Wirklichkeit aber radikalisierte extrem linke Stimmen darstellen. Strobl verglich auf der Plattform Bluesky Kirk dreisterweise mit Reinhard Heydrich, dem SS-Obergruppenführer, der an der Wannseekonferenz beteiligt war, bevor ein Widerstandskämpfer ihn tötete. Auch hier zeigt sich ein Muster: Linke wähnen sich in einer Wiederauflage des NS-Regimes, in dem Widerstand nicht nur legitim, sondern zur Pflicht wird.
Auch die USA-„Expertin“ Annika Brockschmidt konnte es nicht lassen, sich an dem ermordeten Kirk abzuarbeiten. In der Deutschlandfunk-Sendung „medias res“ am 11. September tobt sie: „Man muss ihn [...] als einen Rechtsextremen, als einen Rassisten und einen Sexisten bezeichnen. [...] Er hat den rechtsextremen Verschwörungsmythos des ‚großen Austauschs‘ verbreitet. Er unterstützt ‚Remigration‘ – das ist ein rechtsextremer Euphemismus für ethnische Säuberung. [...] Er hat gesagt, dass er sich bei schwarzen Piloten sorge, ob sie qualifiziert seien. Er hat aus der Bibel zur Steinigung von Homosexuellen zitiert.“
Wie schon Theßeven verbreitet Brockschmidt hier schlicht Falschinformationen und impliziert, Kirks „menschenfeindliches Projekt“ rechtfertige den Hass. Bemerkenswert auch, wie ein bestimmtes Potpourri an Formulierungen und Vorwürfen immer wieder aufs Neue wiedergekäut wird, quasi als All-inclusive-Charlie-Kirk-Paket, das repetitiv abgespult wird, wenn es „einzuordnen“ gilt. Dabei offenbart die Versteifung auf die fünf bis sechs gleichen -ismen und Vorwürfe eine Ahnungslosigkeit, bei der vermeintliche Experten nicht in Debatten sind und recherchieren, sondern schlicht Anschuldigungen, die sie vermutlich auf einer Bluesky-Kachel entdeckt haben, wiederkäuen.
Brockschmidt ist bereits einschlägig bekannt für ihre radikal linken Äußerungen, die sie als Autorin (etwa: „Die Brandstifter – Wie Extremisten die Republikanische Partei übernahmen“) und freie Journalistin verbreitete: Sie solidarisierte sich mit der Linksterroristin Lina E. aus der Antifa Ost, ließ sich von der Grünen Heinrich-Böll-Stiftung finanzieren, trat als Expertin bei den Grünen im Thüringer Landtag auf und warnte kürzlich auf Bluesky vor „KZs in den USA“ unter Trump.
Die angeblichen Konzentrationslager sind dabei ein gutes Beispiel für die Psychose, die nahezu die gesamte Publizistik erfasst hat. In Deutschland ist kaum ein Korrespondent in Leitmedien zu finden, der eine andere Schwerpunktsetzung hat, konservative Ansichten versteht oder zumindest neutral ihnen gegenüber ist.
Vielmehr hat sich inzwischen eine linksideologische Berufskaste gebildet – die hier zitierten Beispiele sind nur einige wenige von sehr vielen –, die glaubt, meinungsprägend zu sein, aber immer mehr ins diskursive Hintertreffen gerät, weil ihre Verzerrungen nicht mehr greifen. Und: Weil sich – gerade auf X – eine kritische Gegenöffentlichkeit gebildet hat, die ihre tendenziösen Verzerrungen dechiffrieren kann und Reichweiten generiert.
In dem Festhalten an althergebrachten Weltbildern und der bewussten Lüge in Leitmedien lässt sich aber ein Elitenkollaps feststellen, der für kritisch denkende Menschen Politikverdrossenheit und Medienmisstrauen kultiviert. Anti-Rechts-Ideologie verhindert Neutralität und macht immer mehr deutlich: Mit ideologiegetriebenen Journaktivisten ist kein „common ground“ zu finden. Ihr Anti-Rechts-Wahn ist kontrafaktisch, verzerrt Realitäten bis zur Unkenntlichkeit und zeigt in letzter Konsequenz leider auch: Leitmedien sind böswillig und infam, Teil des Problems und in diesen Auswüchsen schlicht bekämpfenswert.
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