
Im Berliner Stadtteil Wedding soll ein Christ wegen seines Glaubens geschlagen worden sein. Der 24-Jährige soll von fünf Unbekannten gefragt worden sein, welcher Religionszugehörigkeit er angehöre. Wie es in der Polizeimeldung heißt, sagte er, dass er christlich getauft sei. Daraufhin sollen ihm die Täter mehrfach auf den Kopf geschlagen haben.
Gegen 22:45 Uhr hatten Passanten bemerkt, dass ein Mann auf der Fahrbahn der Müllerstraße/Seestraße lag. Er war dort zusammengebrochen. Die Passanten informierten die Polizei und den Rettungsdienst. Der junge Mann erlitt durch die Schläge eine Verletzung im Gesicht, die ambulant im Krankenhaus behandelt wurde. Die Täter sollen in eine unbekannte Richtung geflüchtet sein.
Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Auf Anfrage von Apollo News wollte die Berliner Polizei keine weiteren Details nennen. Sollte sich herausstellen, dass Christenfeindlichkeit die Tatmotivation war, wäre die Tat der politisch motivierten Kriminalität zuzurechnen. Zur politisch motivierten Kriminalität gehören Straftaten, wenn sie zum Beispiel aufgrund von Religion, politischer Einstellung oder Herkunft gegen Personen verübt werden.
Am Dienstag wurde auch die Statistik zur politisch motivierten Kriminalität 2024 vorgestellt. Im vergangenen Jahr erreichte die Zahl der politisch motivierten Straftaten einen Höchststand: 84.172 Fälle. Das entspricht einem Anstieg von 40 Prozent im Vergleich zu 2023. Speziell die Zahl der politisch motivierten Gewalttaten stieg um 15 Prozent an. Innenminister Dobrindt sprach von einem Schulterschluss von Islamisten und Linksextremisten. Beide würden die Ablehnung des einzigen jüdischen Staates Israel teilen.
Holger Münch, Chef des Bundeskriminalamts, sieht in den Zahlen ein Indiz für eine zunehmende gesellschaftliche Polarisierung, ausgelöst durch innen- und außenpolitische Spannungen. Die Sicherheitsbehörden planen laut Münch, ihre Strategien entsprechend anzupassen und neue Schwerpunkte zu setzen (mehr dazu hier).