Coburger Automobilzulieferer Brose kündigt Abbau von 1.000 Stellen an

vor 7 Monaten

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Bildquelle: Apollo News

„Unsere Werke mit ihren hochautomatisierten Fertigungsanlagen sind nicht ausgelastet“, sagt der Verwaltungsratsvorsitzende des oberfränkischen Familienunternehmens Brose, Michael Stoschek, der FAZ. Der Automobilzulieferer aus Coburg muss deshalb Konsequenzen ziehen: Rund 1.000 Stellen sollen abgebaut werden.

„Wir müssen unsere Organisation verschlanken, indem Hierarchien abgebaut und Führungsspannen vergrößert werden“, so Stoschek weiter. Deshalb werden „950 Stellen in der Administration an Hochlohnstandorten“ abgebaut.

Das Unternehmen, das weltweit rund 32.000 Mitarbeiter beschäftigt, machte zuletzt einen Umsatz von acht Milliarden Euro. Es ist vollständig in Familienbesitz und gehört je zur Hälfte der Familie Stoschek und der Familie Volkmann.

Brose ist laut Michael Stoschek das „einzige Unternehmen dieser Größe, in dem vier Einzelpersonen allein das gesamte wirtschaftliche Risiko tragen“. Er sagte der dpa jedoch, dass man das in Zukunft ändern wolle – man sei „offen für Partner“.

Brose ist bei weitem nicht der einzige Automobilzulieferer, der unter der wirtschaftlichen Situation leidet – die ganze Branche steckt tief in der Krise. Zuletzt hatte etwa das Unternehmen Bertrandt, das auf Entwicklungsdienstleistungen spezialisiert ist, den Abbau von 1.200 Stellen angekündigt (Apollo News berichtete).

Zuvor hatten unter anderem der Automobilzulieferer Schaeffler (lesen Sie hier mehr) und ZF aus Friedrichshafen Stellenabbau angekündigt – ZF will elf bis vierzehntausend Stellen streichen (Apollo News berichtete).

Und die Liste geht noch weiter: In den letzten Monaten mussten unter anderem der Maschinenbauer J.G. Weisser Söhne aus Baden-Württemberg (Apollo News berichtete), die thüringische AE-Group und die Federnfabrik Erwin Lutz (lesen Sie hier und hier mehr) Insolvenz anmelden.

Der Göppinger Pressen-Hersteller Schuler kündigte an, rund zehn Prozent seiner Stellen abzubauen (Apollo News berichtete), der hessische Zulieferer Castwerk, spezialisiert auf Leichtbauteile aus Magnesium, kündigte an, zum 31. Oktober 2024 seinen Betrieb einzustellen.

Die Krise bei den Zulieferern ist zu großen Teilen der schlechten wirtschaftlichen Lage geschuldet, die auch die Autohersteller trifft. Alle großen Konzerne, von Volkswagen über Mercedes-Benz bis hin zu BMW, mussten zuletzt schlechte Nachrichten verkünden. Volkswagen kündigte Anfang September sogar erstmals an, betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen in Betracht zu ziehen (Apollo News berichtete).

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