
Nach einem deutlichen Anstieg von Atemwegserkrankungen hat die Regierung des zentralamerikanischen Landes erneut eine Maskenpflicht eingeführt und weitere Schutzmaßnahmen angeordnet. Seit Donnerstag gilt die Pflicht zum Tragen einer Maske in öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen, Krankenhäusern, Flughäfen, Banken, Einkaufszentren und anderen stark frequentierten Räumen. Zudem wurden viele Staatsbedienstete vorübergehend ins Homeoffice geschickt. Grund sei eine zunehmende Verbreitung von COVID-19 sowie Grippe- und RSV-Infektionen im Land, teilte das Gesundheitsministerium mit.
Nach Angaben der staatlichen Gesundheitsbehörde wurden in diesem Jahr 654 COVID-19-Fälle registriert, etwa 60 mehr als im Vergleichszeitraum 2024. Ob die gestiegenen Fallzahlen auf eine Ausweitung der Tests zurückzuführen sind, oder ob auch die aussagekräftigere Testpositivrate gestiegen ist, ist hingegen nicht bekannt. Das Gesundheitsministerium vermeldete in dieser Woche allerdings den Tod zweier positiv getesteter, vorerkrankter Patienten, womit die Zahl der Corona-Toten im Jahr 2025 auf sechs und die Zahl der Todesfälle infolge von Atemwegserkrankungen auf 217 Menschen gestiegen ist. Fünf Patienten befinden sich derzeit mit Verdacht auf COVID-19 im Universitätskrankenhaus Hospital Escuela in Tegucigalpa. „Wir haben die Infektionszahlen des Vorjahres bereits überschritten“, erklärte der Leiter der Gesundheitsbehörde, Lorenzo Pavón.
Neben dem Coronavirus belasten auch Grippe und andere Atemwegsinfekte das Gesundheitssystem. Die Behörden rufen die Bevölkerung daher zu Impfungen gegen COVID-19 und Influenza auf und dazu, bei Symptomen medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen und Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und die Nutzung von Desinfektionsmitteln konsequent einzuhalten.
Die Regierung der sozialistischen Staatspräsidentin und Regierungschefin Xiomara Castro kündigte an, die epidemiologische Lage fortlaufend zu beobachten und die Maßnahmen bei weiter steigenden Infektionszahlen ausdehnen zu wollen. Ziel sei es, eine Überlastung der Krankenhäuser zu verhindern. Bereits jetzt zeigten sich Ärzte ob der steigenden Zahl besorgt und warnten, dass insbesondere ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen gefährdet seien. Schon während der Corona-Pandemie war das knapp zehn Millionen Einwohner zählende Honduras neben Venezuela und Zimbabwe eines der Länder mit dem weltweit strengsten Maßnahmen-Regime.