
Correctiv hat einen weiteren Preis für seine Recherche über das sogenannte „Geheimtreffen“ von Potsdam erhalten. Die Redaktion des Medienunternehmens wurde am Samstag mit dem „Demokratie-Impuls“ der Stadt Kassel ausgezeichnet.
„Sie haben Deutschland eine Diagnose gestellt“, erklärte der grüne Oberbürgermeister der hessischen Stadt, Sven Schoeller, bei seiner Laudatio auf die Redaktion. Deutschland tue sich schwer mit „dem, was Sie aufgedeckt haben“, erklärte er weiter.
Eine Gesellschaft, „die sich fortwährend nach rechts bewegt, wird die Mitte nicht finden“, so die Einschätzung des Oberbürgermeisters. 3.000 Euro beträgt das Preisgeld, verbunden mit der Auszeichnung, die Correctiv nun erhält.
Justus von Daniels, Chefredakteur von Correctiv, zeigte sich in seiner Rede stolz über die Erfolge seines Magazins und überrascht über die Tragweite der Berichterstattung. Tatsächlich waren nach der Veröffentlichung des Correctiv-Berichts Millionen Menschen in deutschen Städten auf die Straße gegangen.
Correctiv hatte damals berichtet, die Teilnehmer des Potsdam-Treffens hätten unter anderem über die Abschiebung von Millionen deutschen Staatsbürgern gesprochen – die Teilnehmer bestreiten dies vehement. Mehrmals wurde Correctiv auch vor Gericht wegen Falschbehauptungen belangt (Apollo News berichtete).
Trotzdem wurde Correctiv schon vor dem Preis in Kassel wegen der Recherche mehrmals mit Preisen ausgezeichnet. So wurde dem Medium auch der Leuchtturm-Preis auf der Jahreskonferenz des Netzwerks Recherche (die in Kooperation mit dem NDR durchgeführt wird) überreicht.
Von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig erhielt man den Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien. Insbesondere der Kampf des Magazins gegen gezielte Desinformationen, Halbwahrheiten und Falschbehauptungen wurde immer wieder hervorgehoben (Apollo News berichtete).