Correctiv-Recherche-Leiter verteidigt falsche Potsdam-Darstellung, attackiert Kritiker als „rechtsextrem“

vor 10 Monaten

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Bildquelle: Apollo News

Anfang des Jahres füllte die Correctiv-Recherche über das Potsdamer Treffen, bei dem angeblich die Massendeportation von deutschen Staatsbürgern geplant wurde, sämtliche Schlagzeilen. Daraufhin brach regelrechte Panik aus: Tausende Menschen gingen „gegen rechts” auf die Straße. Allerdings entpuppt sich ein nicht unbeträchtlicher Teil der Berichterstattung nur wenige Monate später als falsch. Trotzdem versucht der Recherche-Leiter von Correctiv die Erzählung in einem aktuellen Video weiter zu verteidigen.

In dem elfminütigen Video vom 30. November versucht sich der Kopf der Recherche, Jean Peters, aus den Vorwürfen der Falschbehauptungen zu winden. Die Kritik an der Recherche diffamiert Peters als „Behauptungen, Nebelkerzen und Lügen”, die von „rechtsextremen Netzwerken” verbreitet würde. Peters beharrt mehrfach darauf, dass man auf dem Treffen die Remigration von deutschen Staatsangehörigen geplant habe.

Diese Forderung hätte „nie jemand in Frage gestellt“, so Peters. Jedoch wurde diese Behauptung inzwischen sogar gerichtlich als unzutreffend befunden. Das Oberlandesgericht Hamburg erklärte im Juli: „Prozessual ist von der Unwahrheit der Behauptung der Antragsgegnerin, es sei bei dem Treffen in Potsdam die Ausweisung deutscher Staatsangehöriger diskutiert worden, auszugehen.“ Infolgedessen untersagte das Gericht dem NDR, die Falschbehauptung von Correctiv zu verbreiten (Apollo News berichtete).

Peters leugnet aber nicht nur die gerichtlich festgestellte Falschbehauptung, der Journalist weist zudem den Vorwurf zurück, die Konferenz in einen wertenden Kontext gestellt zu haben. Peters behauptet, man hätte Tatsachen lediglich „eingeordnet” und „zusammengefasst”. Dass Correctiv unter anderem fälschlicherweise von „Deportationen“ sprach, sei lediglich „ein Randpunkt” gewesen. Diesen hätten rechte Akteure aufgegriffen, um einzuschüchtern. Der Journalist erklärt weiter, dass der Kern der Recherche die geplante Remigration sei – ob jetzt „Deportation gesagt wurde oder nicht”.

Allerdings war der Begriff „Deportation“ und die Verknüpfung der Nähe des Standorts des Treffens zum Wannsee maßgeblich für die in Deutschland geschürte Panik verantwortlich. Damals entstanden Schlagzeilen wie „Juristenverbände warnen vor ,zweiter Wannseekonferenz'“ und „Faeser fühlt sich an Wannsee-Konferenz der Nazis erinnert“. Um Peters These zu belegen, blendete man ein Foto eines Wahlplakates aus dem Sommer 2023 in das Video ein, auf dem die AfD Remigration fordert. Peters lässt jedoch offen, warum eine Forderung, die die AfD schon vor dem Potsdamer Treffen öffentlich äußerte, plötzlich als brisant gelten soll. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass Correctiv auch in Folge des Gerichtsurteils bewusst Falschaussagen verbreitet.

In einem Interview mit der FAZ erklärte Correctiv-Geschäftsführer David Schraven: „Der Kern unseres Artikels ist damit bestätigt worden: dass bei diesem Geheimtreffen über einen Masterplan gesprochen wurde, mit dem ‚Remigration‘ betrieben werden sollte, und dass das auch Menschen mit Zuwanderungsgeschichte betrifft“. Weiter erklärte er: „Das Gericht hat mehrmals gesagt, dass das, was von uns vorgetragen worden ist, die ‚prozessuale Wahrheit‘ ist.“ Diese Aussagen riefen das Oberlandesgericht Hamburg ein weiteres Mal auf den Plan. Schraven ist es ab sofort untersagt, entsprechende Behauptungen in der Öffentlichkeit zu äußern (Apollo News berichtete).

Trotz dessen wurde Correctiv wegen der „Geheimplan gegen Deutschland”-Recherche mehrmals mit Preisen ausgezeichnet. So wurde dem Medium der Leuchtturm-Preis auf der Jahreskonferenz des Netzwerks Recherche (die in Kooperation mit dem NDR durchgeführt wird) überreicht. Von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig erhielt man den Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien. Insbesondere der Kampf des Magazins gegen gezielte Desinformationen, Halbwahrheiten und Falschbehauptungen wurde gewürdigt (Apollo News berichtete).

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