Daimler Truck: Stellenabbau in Deutschland

vor etwa 21 Stunden

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Bildquelle: Tichys Einblick

Daimler Trucks Kapitalmarkttag (Motto: “Stronger 2030”) fand bezeichnenderweise in der Produktionsstätte in Nordamerika statt, in der Daimler Truck North America seine Flaggschiff-Modelle Freightliner Cascadia und Western Star 47 X und 49 X produziert. Er wurde ausgewählt, so Daimler Truck, „um die zentrale Rolle der US-Aktivitäten des Unternehmens als integralen Bestandteil seiner globalen Strategie hervorzuheben“.

Auf diesem Capital Market Day stellt Daimler Truck seine „weiterentwickelte Konzernstrategie vor, die in fünf strategischen Säulen verankert ist, um eine höhere Rentabilität und erhöhte Widerstandsfähigkeit zu erreichen“, so der Daimler PR-Sprech.

„Kosten runter in Europa“, ruft Karin Rådström, Präsidentin & CEO von Daimler Truck auf dem Kapitalmarkttag in den USA und meint vor allem Deutschland. “Wenn wir es richtig machen, bringen wir es zu einer Rentabilität von mehr als 12% Umsatzrendite bis 2030“, schwärmt sie.

Den Betriebsrat des Unternehmens irritierte die Mitteilung. Noch im Mai hatte sich die Unternehmensleitung mit dem Betriebsrat in einem Eckpunktepapier bereits auf ein Abfindungsprogramm geeinigt. Es richtet sich an die Beschäftigten in der Verwaltung an allen fünf Lkw-Standorten von Daimler Truck in Deutschland – unter anderem an die Mitarbeiter in Gaggenau (Kreis Rastatt), Mannheim, Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen), Kassel und Wörth in Rheinland-Pfalz.

Mehr als deutlich sagt Daimler Truck: „Der Plan sieht eine Verlagerung des Produktionsvolumens in ein Best-Cost-Land und weitere Maßnahmen vor, die bis 2030 zu einem deutlichen Stellenabbau in Deutschland führen. Nach der kürzlich mit dem Betriebsrat getroffenen Vereinbarung wird das Unternehmen natürliche Fluktuation und erweiterte Vorruhestandsmöglichkeiten nutzen, um sozialverantwortlich Stellen abzubauen und gezielte Abfindungspakete anzubieten.“

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Daimler Truck, Michael Brecht, gab sich überrascht und verärgert. Die „Kommunikation des Unternehmens mit einem Stellenabbau von rund 5.000 Kolleginnen und Kollegen“ habe ihn überrascht. Darüber sei nicht gesprochen worden.

Die 5.000 Stellen werden in andere Länder verlagert. Insgesamt arbeiten bei Daimler Truck 28.000 Beschäftigte. Eine rotgrüne Umverteilungspolitik sorgt dafür, dass weitere gut bezahlte Industriearbeitsplätze aus dem teuren und bürokratischen Deutschland verschwinden. Jetzt wird die Produktion ins Ausland verlagert, das Geld künftig in anderen Regionen der Welt verdient.

In dem Sparprogramm geht es allerdings nicht nur um Personal-, sondern auch um andere Kosten. Insgesamt will der Lkw-Hersteller auf diese Weise wettbewerbs- und widerstandsfähiger werden, heißt es. Nicht in Deutschland. Auf der anderen Seite des „Großen Teiches“ freut sich US-Präsident Donald Trump, wie es aufwärts geht. Sagte nicht Friedrich Merz, es gehe in Deutschland wieder bergauf?

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