
Während in der EU Dieselmotoren nach wie vor den Hauptteil der zu verrichtenden Arbeit im Transport- und Lieferverkehr sowie in der Landwirtschaft leisten, träumt die EU-Kommission von einer emissionsfreien Zukunft ohne Verbrennungsmotoren. Diese Pläne sind das Ergebnis des grünen Wahns des Ökologismus, die weder technisch machbar noch wirtschaftlich vernünftig sind. Was unter dem grünen Etikett „Klimaschutz“ verkauft wird, ist in Wahrheit ein aus Brüssel zentral gesteuertes planwirtschaftliches Umerziehungsprogramm. Die deutschen Bundesregierungen, die der Vergangenheit wie die aktuelle, sind dabei ganz besonders eifrig bei der Umsetzung. Wirtschaftliche Vernunft hat und hatte dabei gegen ideologischen Kadavergehorsam keine Chance. Eine rationale Abwägung von Nutzen und Folgen der Entscheidungen findet nicht statt.
Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Mehr als 90 Prozent aller neu zugelassenen Lkw fahren weiterhin mit Diesel. Gerade einmal 3,5 Prozent sind elektrisch. Und das trotz massiver Subventionen, medialer Dauerbeschallung und politischer Erpressung durch CO₂-Strafzahlungen. Die Ampelregierung sah keinen Anlass zum Innehalten. Die neue Rampel öffentlich auch nicht. Im Gegenteil, sie verschärft die Gangart noch und ruft nach „Ladeinfrastruktur“. Die Bedürfnisse der Spediteure, für die Reichweite, Wirtschaftlichkeit und Planungssicherheit wichtig wären, bleiben unbeachtet.
Die CO2-Vorgaben für Lkw-Bauer müssen sich an ähnliche Regeln wie die Pkw-Hersteller halten. Die CO2-Emissionen von neuen Reisebussen und neuen Lkw sollen nach geltender Gesetzgebung bis 2030 um 45 Prozent reduziert werden, bis 2035 sogar um 65 Prozent und bis 2040, sollte es bis dahin noch Hersteller für Lkw in der EU geben, um absurde 90 Prozent. Für alle Werte gilt 2019 als Vergleichsjahr.
Das Vorgehen der Politik in der EU und in Deutschland ist dabei immer gleich. Wenn die Realität nicht zum Ziel passt, wird nicht etwa das Ziel überdacht, sondern die Realität mit Repression zurechtgebogen. Hersteller sollen Milliarden zahlen, wenn sie das Unerfüllbare nicht leisten. Die Politik delegiert ihre Verantwortung an die Industrie. Und wenn die es nicht schafft, werden deren Ingenieure als „Betrüger“ an den Pranger gestellt.
Und wo bleibt der Widerstand? Kaum zu finden. Die Auto- und die Lkw-Industrie kapituliert oder kauft sich mit PR-Floskeln Zeit. Gewerkschaften schweigen, weil die grüne Ideologie längst zur Ersatzreligion einer saturierten Funktionärselite geworden ist. Und Deutschland? Spielt den willfährigen Musterschüler. Ausgerechnet das industrielle Herz Europas legt sich, unter dem Beifall einer klimabesoffenen Medienklasse, die jede Skepsis zur Häresie erklärt, selbst in Ketten.
Es geht hier längst nicht mehr um das Klima. Es geht um Kontrolle, um Zentralisierung, um Machtverschiebung weg von marktwirtschaftlicher Vernunft hin zu technokratischer Bevormundung. Der Diesel wird nicht ersetzt, er wird verboten. Die Wirtschaft nicht gefördert, sondern gegängelt. Das Parlament nicht befragt, sondern übergangen. Der Weg ist klar: Der EU-Green-Deal wird zur Blaupause einer neuen Art von Öko-Obrigkeitsstaat.
Wenn selbst Lkw-Hersteller wie Scania öffentlich um Hilfe bitten, dann nicht, weil sie keine Technologie entwickeln könnten, sondern weil sie wissen, dass Ideologie kein Geschäftsmodell ist. Und schon gar keine Infrastruktur. Was wir brauchen, ist keine CO₂-Verordnung, sondern eine CO₂-Vernunft. Und den Mut, dem grünen Größenwahn endlich die rote Karte zu zeigen.
Und das bevor das letzte Werk seine Pforten für immer geschlossen hat.