
COVID-19 ist ein Produkt des chinesischen Regimes. Und die deutsche Bundesregierung hat dieses Wissen jahrelang der eigenen Bevölkerung vorenthalten. Das steht jetzt endgültig fest: Wie Zeit und SZ diese Woche berichteten wurde die Bundesregierung nämlich bereits 2020 vom Bundesnachrichtendienst (BND) informiert, dass Corona mit 80 bis 95 Prozent Wahrscheinlichkeit aus dem Labor kommt.
Die zunächst in der NZZ erschienene Enthüllung, dass damit auch der deutsche Auslandsgeheimdienst von einem Laborursprung des Coronavirus ausgeht, kommt nachdem international schon lange offen davon ausgegangen worden war. Dass jetzt auch hierzulande das Signal kommt, dass man die Labortheorie akzeptiert, macht Deutschland eher zum Schlusslicht.
Anderswo, etwa in den USA, gehen Nachrichtendienste davon schon lange aus und haben ihre Erkenntnisse bereits vor Jahren publik gemacht: Trumps damaliger Nachrichtendienstdirektor John Ratcliffe, das FBI, die CIA und der Nachrichtendienst des US-Energieministeriums haben alle längst öffentlich erklärt, dass sie den Ursprung des Virus im Labor in Wuhan sehen.
Dass Trump und andere aber schon 2020 von einem Laborursprung sprachen, tat man in Deutschland nur zu gerne als Verschwörungstheorie ab. Heute weiß man: Die Bundesregierung wusste es besser. Das BND-Wissen zum Laborunfall in Wuhan lässt dabei aber nicht nur eine weitere Verschwörungstheorie Realität werden, sondern wirft auch Fragen zum gesamten staatlichen Umgang mit der Pandemie auf.
Schließlich beschloss die Regierung einschneidende Maßnahmen wie Lockdowns wohl auch im Wissen, um was für ein Virus – nämlich ein menschengemachtes – es sich hier handelt. Das könnte manch panisches und radikales Regierungshandeln während der Pandemie wohl nicht rechtfertigen, aber doch ein Stück weit erklären.
Womöglich befürchtete man mitunter gar, es handele sich um eine Art Biowaffe – auch wenn es am Ende wohl eher ein Forschungsunfall war. China jedenfalls gab schließlich kaum glaubwürdige Informationen weiter.
Dass man sich hierzulande bei Lockdowns dann am dystopischen Vorgehen in China orientierte, könnte auch genau damit zusammengehangen haben. Ganz nach dem Motto: Die Chinesen wissen ja, was sie in Wuhan zusammengebraut haben – wenn sie so radikal reagieren muss es einen Grund geben. Dass der in großen Teilen schlicht totalitärer Kontrolldrang der kommunistischen Partei war und nicht unbedingt wissenschaftlich an das Virus angepasst, übersah man lange.
Und so schielte man in der deutschen Politik jahrelang auf das Null-Covid-Vorgehen Xi Jinpings, obwohl hinter dem der Drang stand, primär die Kontrolle über die Gesellschaft nicht über das Virus zu erhalten: Nachdem man für den Ausbruch verantwortlich war, wollte das Regime mit einem maximal-totalitären Ansatz beweisen, dass die staatliche Allmacht der Partei das Virus auf Null und damit seinen Herrschaftsanspruch aufrecht halten kann.
Obwohl diese Lockdown-Politik also nach Deutschland überschwappte, waren all diese Aspekte nicht Teil der Debatte – denn die Bundesregierung enthielt der Bevölkerung bewusst das Wissen um den Labor-Ursprung und damit auch die chinesische Motivation in ihrem Vorgehen vor. Ebenso wie die dadurch entstandene völlig neue geopolitische Dimension.
Nach allem, was wir heute wissen, haben chinesische Wissenschaftler im staatlichen Wuhan Institut der Virologie (WIV) heimlich gefährliche Gain-of-Function-Forschung mit Coronaviren betrieben – gefördert mitunter durch die NGO EcoHealth von Peter Daszak, die US-Fördergelder erhielt, deren Verwendung für Gain-of-Function-Forschung explizit verboten war. Inzwischen wurden EcoHealth und Daszak daher vom US-Gesundheitsministerium von aller Förderung ausgeschlossen.
Gemeinsam mit etwa Christian Drosten war Peter Daszak kurz nach Ausbruch der Corona-Pandemie dann einer der Initiatoren eines offenen Briefes im Wissenschaftsjournal The Lancet, der einen Laborursprung als Verschwörungstheorie abtat. Später war er trotz seiner Voreingenommenheit Teil des ersten WHO-Untersuchungsteams in Wuhan, das keinen Laborursprung sehen wollte (die WHO änderte später ihre Einschätzung).
Die westliche Hilfe bei der Vertuschung des Corona-Ursprungs kam dem chinesischen Regime jedenfalls gelegen. So entzog man sich ganz der Verantwortung für den Ausbruch der Pandemie und ihrer verheerenden globalen Schäden – sei es durch das Virus selbst oder die darauf folgenden drakonischen Maßnahmen.
Im Gegenteil: China stellte sich an, den selbst verantworteten Corona-Ausbruch zum eigenen Vorteil zu nutzen. Auf einmal war die halbe Welt abhängig von entscheidenden medizinischen Equipment aus dem Reich der Mitte und man präsentierte sich gar als Wohltäter dafür, dass man es in den Westen und die dritte Welt lieferte.
Zugleich wollte Peking die Pandemie nutzen, um das eigene Gesellschaftsmodell zu exportieren: Das Modell eines allmächtigen Staates in dem Parteivertreter hinter geschlossenen Türen rapide Entscheidungen treffen, die das einfachste Alltagsleben der Menschen diktieren – seien es Corona-Pässe, die entscheiden, wo man hin kann, wer das Haus verlassen darf oder wer in Quarantäne-Lager kommt. Die volle staatliche Kontrolle sei dem zuvor im Westen üblichen Freiheitsmodell überlegen, propagierte man – und fand dafür auch Anhänger in der westlichen Politik.
Am Ende scheiterte Chinas Null-Covid-Politik und im Rückblick punkteten eher das liberale Umgehen mit dem Virus in Ländern wie Schweden oder US-Bundesstaaten wie Florida. Auch in Deutschland kehrte man irgendwann langsam zur Normalität zurück. Aber die Spuren der Pandemie bleiben.
Für sie ist das chinesische Regime bis heute nicht zur Rechenschaft gezogen worden – erst recht nicht von Europa. Während es in den USA durchaus kritische Töne gibt, hat man hierzulande Pekings Verantwortung unter den Teppich gekehrt. Und dazu ja kein böses Wort gegenüber dem kommunistischen Regime verloren.
Dabei hätte die Welt jedes Recht von China zu verlangen, auch für zumindest manche Schäden der Pandemie aufzukommen – und vor allem sicherzustellen, dass so etwas nie wieder passiert. Denn wer weiß, woran gerade in Wuhan gekocht wird? Welche Fledermaus-Viren man dort im Labor künstlich gefährlicher macht?
All das weiß keiner – weil Pekings Regime es geheim hält. Genau diese Geheimniskrämerei war es aber, was auch den Ausbruch befeuerte. Nicht nur der Unfall selbst, sondern auch der unmittelbare Umgang damit war davon gezeichnet. Schließlich vergingen Wochen, in denen die chinesische Regierung davon wusste – statt aber die Öffentlichkeit zu informieren und das Virus zu bekämpfen, hielten Parteibosse es geheim, u.a. um KP-Veranstaltungen in Wuhan nicht zu gefährden. Die chinesische Bevölkerung wusste nicht, was für eine mysteriöse Lungenerkrankung gerade um sich ging.
Erst als es nicht mehr zu vertuschen war und bereits weltweit verbreitet wurde, machte das Regime eine 180-Gradwende und reagierte mit den drakonischsten Maßnahmen. Das lieferte das Schlechteste aus beiden Welten: maximale Virus-Verbreitung und maximaler Lockdown. Das Regime ließ sogar alarmierte Ärzte einsperren.
In der Politik redet man nach Corona jetzt gerne über Pandemie-Prävention – das offensichtlichste Problem aber spricht keiner an. Außerdem hat man jetzt ja einmal selbst den totalitären Machtrausch gekostet – und Gefallen daran gefunden.