Paukenschlag an der Börse: Porsche-Aktie fliegt aus dem Dax

vor etwa 8 Stunden

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Paukenschlag an der deutschen Börse: Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche muss nach anhaltenden Gewinneinbußen seinen Platz im Dax räumen und steigt in den MDax für mittelgroße Konzerne ab. Die Deutsche Börse hat dies am Mittwochabend in einer Mitteilung bekannt gegeben.

Porsche, das vor knapp drei Jahren öffentlichkeitswirksam an die Börse gegangen war, hatte sich zunächst hervorragend entwickelt. Der Börsengang Ende September 2022 markierte einen der bedeutendsten IPOs in der deutschen Wirtschaftsgeschichte, mit einem Ausgabepreis von 82,50 Euro pro Aktie. In den folgenden Monaten kletterte der Kurs auf fast 120 Euro, was Porsche rasch den Aufstieg in den Dax ermöglichte. Doch die Euphorie ist verflogen: Derzeit notiert die Aktie bei nur noch rund 45 Euro.

Der Stuttgarter Autobauer hat mit Problemen zu kämpfen, die die gesamte Autombilindustrie erfassen.

Als Tochter des Volkswagen-Konzerns leidet Porsche unter den branchenweiten Herausforderungen der deutschen Automobilindustrie: von der schwächelnden Nachfrage in China über Verzögerungen beim Absatz von Elektrofahrzeugen bis hin zu Zollkonflikten mit den USA. Die einstige Renditemaschine hat ihre Profitabilität eingebüßt, was zu einem rigorosen Sparprogramm führt. Der Abstieg symbolisiert also eine größere Krise der Branche: Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich das Gewicht der Autokonzerne im Dax spürbar verringert, da sinkende Gewinne die Kurse drücken.

Anders als die operative Porsche AG bleibt die Porsche Automobil Holding SE, die mit 31,9 Prozent der größte VW-Aktionär ist und zudem etwa ein Achtel an der Porsche AG hält, weiterhin im Dax vertreten.

Auch das Göttinger Unternehmen Sartorius, das ebenfalls den Dax verlassen muss. Der Spezialist für Pharma- und Laborausrüstung profitierte während der Corona-Pandemie von einem Boom, etwa bei der Herstellung von Impfstoffen. Doch mit dem Abebben der Krise, überfüllten Lagern bei Kunden und einer Marktschwäche in China halbierte sich der Aktienkurs in den vergangenen drei Jahren. Auch Sartorius ist künftig im MDax vertreten.

Die Deutsche Börse prüft vierteljährlich die Zusammensetzung des Dax und des MDax, wobei der Streubesitzwert – also der Börsenwert der frei handelbaren Aktien – entscheidend ist. Operativ ändert sich für die Betroffenen wenig, doch ein Platz im Dax verleiht Prestige und zieht internationale Investoren an, da er die Spitze der deutschen Wirtschaft repräsentiert.

Langfristig beeinflussen solche Verschiebungen die Kurse selten nachhaltig, spielen aber für Indexfonds (ETFs) eine Rolle, die den Dax abbilden und entsprechend umschichten müssen. Ein Abstieg ist zudem kein Urteil für die Ewigkeit: Die Commerzbank etwa kehrte 2023 nach ihrem Rauswurf 2018 in den erweiterten Dax (von 30 auf 40 Werte) zurück. Auch die Lufthansa, die 2020 absteigen musste, wurde immer wieder als Kandidatin für eine Rückkehr gehandelt.

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