
Mehr als 400.000 Exemplare der Memoiren von Kanzlerin a.D. Angela Merkel („Freiheit“, Kiepenheuer & Witsch) sind inzwischen über die Ladentische gegangen, doch die Debatte um ihr politische Erbe hält an. Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld traf Angela Merkel in den Tagen der Wende und gehörte zu jenen Bündnisgrünen, die Ende 1996 zur CDU wechselten.
Inzwischen hat Lengsfeld – auch aus Protest gegen die Merkel-Politik – die Union wieder verlassen. In ihrem Buch „Ist mir egal. Wie Angela Merkel die CDU und Deutschland ruiniert hat“ rechnet sie mit der Kanzlerin ab.
Aus Angst vor einer Koalition mit Linken wechselte Lengsfeld 1996 von den Grünen zur CDU.
Im Gespräch bei „Schuler! Fragen, was ist“ erklärt Lengsfeld, wie viel Erbe der Merkel-Politik aus ihrer Sicht noch immer in der Union steckt. „Diese Scherben stecken in der Ampel-Politik, denn alles, was uns heute an der Ampel quält - also das Heizungs-Gesetz, das Erneuerbare-Energien-Gesetz, die unkontrollierte Masseneinwanderung – alles das ist zu Merkels Zeiten entstanden und ist von der Ampel nur fortgesetzt worden“, sagt Lengsfeld. „Übrigens auch die Radwege in Peru. Und nicht nur das. Die Fake-Klimaprojekte in China auch.“
NIUS-Politikchef Ralf Schuler im Gespräch mit Publizistin Vera Lengsfeld
Der nötige Bruch, den die CDU mit Merkel inhaltlich vollziehen müsse, so Lengsfeld, finde nicht statt. „Im neuen Grundsatzprogramm könnte man meinen, dass man sich von Merkel absetzen will, aber es passiert ja nicht wirklich. Alles, was nötig wäre, die Wiedereinstellung der Atomkraftwerke zum Beispiel, die unkontrollierte Einwanderung zu einer kontrollierten zu machen, das erneuerbare Energiegesetz für gescheitert zu erklären... alles das passiert ja nicht.
Zu DDR-Zeiten wurde Lengsfeld von ihrem damaligen Ehemann bespitzelt
Es steht zwar mehr oder weniger moderat formuliert in dem Programm oder im Zehn Punkte Programm der CDU, wo festgelegt wurde, was man alles ändern will, wenn man selber wieder in der Regierungsverantwortung ist. Aber wenn man sich diese zehn Punkte anguckt, da steht ja auch drin, dass sie die Atomkraft revitalisiert werden soll, das stimmt nicht überein mit den Äußerungen von Merz, der dann plötzlich Zweifel anmeldet, ob das überhaupt möglich sei.“
Das ganze Interview mit Vera Lengsfeld finden Sie hier