„Der beste journalistische Grundsatz ist, erstmal dagegen denken“ 

vor 6 Monaten

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Die Tendenz ist schon lange spürbar, doch eine Studie der Universität Dortmund belegte dieses Gefühl nun mit Zahlen. Zwei Drittel, 63 Prozent, der Journalisten fühlen sich im links-grünen Parteien-Spektrum, also bei der SPD, den Linken oder Grünen beheimatet. Insgesamt wurden 525 Journalisten aus öffentlich-rechtlichen und privaten Medien befragt.

Besonders brisant ist die Liebe zu den Grünen. 41 Prozent der Befragten gaben an, diese Partei zu wählen. Das sind dreimal mehr Menschen als in der Gesamtbevölkerung. Ralf Schuler und Julius Böhm kommentieren die Studie bei NIUS Live. „Wenn Menschen die erlebte Realität nicht mehr wiederfinden, wird es schwierig“, so Böhm. Aktuell hätten die Grünen nicht ansatzweise die Chance auf 41 Prozent in den Umfragen. Sie lägen nach neuesten Schätzungen eher bei neun Prozent.

Schuler spricht von einer „selbst organisierten Einseitigkeit“ im Medienbetrieb. Das Problem läge nicht primär darin, dass Journalisten eine politische Meinung haben, sondern, dass sie diese zum Anlass nähmen, exklusiv, also ausschließend zu berichten. „Diese seltsame und völlig törichte Kultur des keine-Bühne-bietens“ führe dazu, dass, vornehmlich linke Journalisten nicht linke Politiker, Aktivisten und Medienkollegen ausschlössen.

So habe sich seine Blase entwickelt, in der man nur noch mit gleich denkenden Menschen interagiere. Ein Teufelskreis, denn „Verständnis für die Gegenposition zu bekommen, ist nur möglich, wenn man miteinander spricht“, so Schuler. Statt Politiker zu lobpreisen, die der eigenen Auffassung nach gute Arbeit leisten, sollte sich der Journalist wieder auf sein Kerngeschäft konzentrieren. „Der beste journalistische Grundsatz ist, erstmal dagegen denken“.

Die ganze Sendung NIUS Live:

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