
Ein Gastbeitrag von Landwirtschaftsminister Cem Özdemir hat vor knapp zwei Wochen große Wellen geschlagen. Darin erzählte der „anatolische Schwabe“ von der Belästigung seiner Tochter durch junge Männer aus dem islamischen Kulturkreis, NIUS berichtete. Das Phänomen ist seit einigen Jahren jedermann bekannt, gleichwohl soll darüber nicht gesprochen werden. Özdemir musste sich tatsächlich für seinen Beitrag von links beschimpfen lassen. Der Vater eines ermordeten Mädchens schrieb Özdemir einen offenen Brief.
Hier berichtet eine Mutter aus dem Ruhrgebiet, dass sie und ihre Tochter sich im öffentlichen Raum nicht mehr sicher fühlen:
Wie viele andere habe auch ich, Mutter einer 19-jährigen Tochter, diesen offenen Brief gelesen und habe damals, als diese schlimme Tat passiert ist, an die arme Familie gedacht. Was für ein unerträgliches Leid sie nun auszuhalten haben. Und ich war fassungslos darüber, dass es in den öffentlichen Medien nur als Randnotiz zu finden war, als „Einzelfall!“ Aber tatsächlich handelt es sich doch um die Gefahr, die von kriminellen und islamistischen Migranten ausgeht – und um die Sicherheit von uns allen.
Unsere Tochter meidet den öffentlichen Raum, wann immer es geht, und allein ist sie schon gar nicht mehr unterwegs. Immer wieder wird sie von Gruppen junger, augenscheinlich muslimischer Migranten aufdringlich und äußerst unangenehm angestarrt.
Als sie 14 war, ist ihr ein „südländisch“ aussehender Mann in seinem Auto bis vor die Haustür gefolgt, was sie als sehr bedrohlich wahrnahm. Jungs sind ihr bis zur Bahn gefolgt.
Einmal saßen wir beim Arzt, es war Sommer. Sie trug ein normal langen Rock und T-Shirt, und ein „südländisch“ aussehender junger Mann saß uns gegenüber. Später sagte meine Tochter, damals 15 Jahre: Ich glaube, der hat heimlich Fotos von mir gemacht. Sie hat sich sehr unwohl gefühlt, sich aber nicht getraut, etwas zu sagen.
Das Unsicherheitsgefühl im öffentlichen Raum wächst.
Oft riet ich ihr: Sei vorsichtig, schau ihnen nicht in die Augen, lächle sie nicht an, denn das könnten sie als Einladung verstehen. Dann war sie immer ganz empört, weil sie so etwas nicht kannte, denn wir waren und sind immer allen Menschen gegenüber offen. Aber es ist nun mal eine andere, sehr steinzeitliche Kultur, die diese Menschen mitbringen. Wenige schaffen es, unsere Werte zu akzeptieren. „Es sind doch nicht alle schlecht“, höre ich oft. Das ist richtig, es sind aber auch nicht alle gut.
Wir leben im Ruhrgebiet, die Messer-Inzidenz ist hoch und die Angst vor „Taxis“ oder anderen „Fahrzeugen“, mit denen man absichtlich überfahren werden könnte, ist groß. Ganz abgesehen von Messern und Macheten. In der Stadt drehe ich mich oft um, und wenn Männergruppen einer gewissen Herkunft hinter mir herlaufen, bleibe ich stehen und lasse sie vorbei. Wir sind gläubig und tragen ein Kreuz, aber in der Stadt nur noch verdeckt. Das Schlimme ist, ich weiß nicht, wie vielen Migranten ich schon begegnet bin, die gar nichts Böses im Schilde führten und trotzdem bin ich ihnen skeptisch gegenübergetreten – aus Vorsicht, weil schon so viel passiert ist.
Wohl und sicher fühlen wir uns in den Städten schon lange nicht mehr. Bald kommt die Weihnachtszeit, und es stellt sich die Frage: Gehen wir auf den Weihnachtsmarkt? Ja, das werden wir wahrscheinlich – und werden dann dankbar dafür sein, wenn wir unversehrt wieder zu Hause angekommen sind.
Ja, ich weiß, manche denken jetzt: Du stellst dich ja bloß an, vielen anderen Menschen ist nichts passiert. Auch das stimmt, aber die hatten in meinen Augen einfach nur Glück. Immer wieder liest man von Verbrechen, die überall und jederzeit passieren. Das Gefühl, mich draußen unbeschwert bewegen zu können, ist weg.
Ich fühle mich so machtlos und unseren Politikern hilflos ausgeliefert.
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