Der Feind „heißt AfD“ – im ZDF wird das Gedenken an Margot Friedländer parteipolitisch missbraucht

vor 3 Tagen

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Bildquelle: Apollo News

Margot Friedländer, eine der bekanntesten Holocaust-Überlebenden, ist am Freitag verstorben. Die Nachricht über ihren Tod machte gerade die Runde, als im ZDF der Deutsche Filmpreis aus München übertragen wurde. Moderator und Komponist Igor Levit machte daraufhin den Versuch, ihr Leben in einer kurzen Ansprache zu würdigen. Dabei wandte er sich auch gegen die AfD.

Demnach mache ihr Tod einmal mehr deutlich, dass es keine Rechtfertigung dafür gebe, in diesem Land „auch nur einen Millimeter“ denen zu überlassen, die sich gegen die Erinnerungskultur wenden. Inzwischen hätte man es mit Feinden der Demokratie zu tun, „die all das, wofür Margot Friedländer 103 Jahre lebte, zerstören wollen“.

Levit zog hier jedoch keinen Schlussstrich. „Es ist, glaube ich, auch an der Zeit, auch vor Kameras aufzuhören, von der Partei zu sprechen. Sie heißt AfD und so sollte man sie auch nennen.“ In der Halle in München brach daraufhin verhaltener Applaus aus.

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Margot Friedländer verlor während der NS-Zeit ihre Mutter und ihren Bruder, die in Auschwitz ermordet wurden. Sie selbst überlebte nach Monaten im Untergrund das Konzentrationslager Theresienstadt. Nach dem Krieg emigrierte sie in die USA, kehrte aber im hohen Alter nach Berlin – in ihren Geburtsort – zurück.

Friedländer leistete zeit ihres Lebens Aufklärungsarbeit, etwa in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Sie berichtete über ihr Leben und ihre Geschichte – offen, ehrlich und ohne Verbitterung. Sie war eine Person, für die es keine einfache Unterteilung in gut und böse gab. Trotz ihrer schrecklichen Erlebnisse sagte sie vor etwa einem Jahr bei Phoenix ganz klar: „Ich fühle mich als Berlinerin, ich fühle mich als Deutsche. Ich gehöre hierher.“

Bei ihrer Arbeit ließ sich Margot Friedländer nie parteipolitisch vereinnahmen. Sie kritisierte Antisemitismus auf allen Seiten, insbesondere auch nach dem 7. Oktober. In diesem Zuge thematisierte sie beim WDR auch die Migrationspolitik: „Diese Migration, die gekommen ist, da sind welche schon als Kleinkinder mit Antisemitismus aufgewachsen und aufgehetzt worden.“ Margot Friedländers wichtigste Botschaft war: „Ihr müsst Menschen sein“.

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