
Mehr als 30.000 NIUS-Leser sind schon dabei: Seit Montag erscheint der neue Newsletter mit dem Titel „Der Tag beginnt mit NIUS“! Morgens um 6 Uhr versorgen sechs Autoren die Abonnenten mit kommentierenden Texten über das aktuelle politische Geschehen.
Melden auch Sie sich für den Newsletter an, damit Sie keine Folge verpassen: Hier klicken.
Von Montag bis Freitag schreiben Julius Böhm, Björn Harms, Alexander Kissler, Julian Reichelt, Ralf Schuler und Pauline Voss über die aufregendsten Debatten, die unglaublichsten Nachrichten und die vernünftigsten Gedanken. Am Samstag senden wir Ihnen eine Sammlung der besten Geschichten der Woche.
Lesen Sie hier (ausnahmsweise) die erste Ausgabe!
Heidi und Joel Beckenbauer mit Bayern-Vorstand. Im Hintergrund: der Kaiser und sein Trikot.
Er spielte in einer Zeit, in der auf Trikots keine Namen standen. Ihm gehörte die 5. Und nun wird sie ihm niemand mehr beim FC Bayern streitig machen. Der Verein vergibt die Rückennummer nicht mehr. Sie bleibe „reserviert für ein einmaliges Vermächtnis“, so Präsident Herbert Hainer bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag.
Es ist nicht zu ertragen, was Bashar al-Assad seinem Volk angetan hat.
Von Julian Reichelt
Bashar al-Assad, der Schlächter von Syrien, ist Geschichte. Der Diktator, der Millionen zu Flüchtlingen machte, endete selbst als Flüchtling. Russische Agenturen melden, dass er in Moskau Zuflucht gefunden hat, bei Wladimir Putin, wo er komfortabler leben wird als all die Menschen, die er vertrieben und in die Flucht gebombt hat. Über ein Jahrzehnt ist es her, dass ich als Reporter an einem März-Morgen in Aleppo einen Bomben-Angriff der Assad-Luftwaffe auf eine Gruppe Kinder erlebte, die in der Straße Fußball mit einer Dose spielten. In einem Ladengeschäft, das zum Krankenhaus umgewandelt war, behandelten junge Ärzte die grauenvollen Verletzungen der Kinder. Durch den Sucher meiner Kamera sah ich diese vor Schmerz schreienden kleinen Menschen. In einer Garage nebenan lagen die getöteten Kinder unter Decken.
Baschar al-Assad und Wladimir Putin am 24. Juli 2024 in Moskau.
Assad, dieses Monster im Maßanzug, der seine Frau mit Gucci und sein Volk mit Giftgas eindeckte, ist gestürzt. Ob das für Syrien eine bessere Zukunft bedeutet, ist allerdings vollkommen unklar. Die Männer, die Assad vertrieben haben, sind in Vielzahl Islamisten, die nichts als Unglück und Terror über die Region gebracht haben. Für Deutschland stellt sich die politisch brisante Frage: Kommen oder gehen nun die Syrer? Heimkehr oder neuer Exodus? Wiederauferstehung oder ein neues 2015? Mein Herz wünscht Syrern in Deutschland und Syrien eine Heimat in Frieden. Aber meine Erfahrung im Nahen Osten sagt mir, dass auf Monster immer Monster folgen. Die letzten Jahrzehnte bieten wenig Anlass zu Optimismus.
Wie geht es mit Habeck nach der Wahl weiter?
Von Alexander Kissler
Eine Börsenregel besagt: Hin und her macht Taschen leer. Damit ist gemeint, dass von einem ständigen Wechsel der Positionen nur die Bank, der Broker oder der Staat profitiert. Wer dauerhaften Erfolg haben will, darf nicht heute verkaufen, was er gestern erstand. Eine gute Rendite braucht Durchhaltevermögen. Ich weiß nicht, ob Friedrich Merz an der Börse aktiv ist. Aber der Kanzlerkandidat der Union verhält sich im Wahlkampf wie ein Meinungsspekulant. Inhaltliche Positionen wechselt er fast so schnell wie der Trader seine Engagements.
In der Talkshow „Maischberger“ wollte Merz keine prinzipiellen Einwände gegen eine Weiterbeschäftigung Robert Habecks unter seiner, Merzens Kanzlerschaft aussprechen. In der sonntäglichen „Merz Mail“ klingt es anders: „Insbesondere der Bundeswirtschaftsminister“ sei für den „Absturz“ Deutschlands verantwortlich. Einem solchen Bruchpiloten will Merz womöglich erneut die Schlüssel zum Wirtschaftsministerium anvertrauen? Merz mag spekulieren, dass der Überdruss an der Ampel ihn ins Kanzleramt spült. Darauf verlassen sollte er sich nicht.
Trump, Macron, Selenskyj in Paris
Von Pauline Voss
So sieht die neue Achse der Vernunft in der internationalen Politik aus: Vor der Kulisse der abgebrannten und wiederaufgebauten katholischen Kathedrale Notre-Dame sprach Frankreichs Präsident Macron mit seinem ukrainischen Kollegen Selenskyj und Noch-Nicht-US-Präsident Trump über einen möglichen Friedensplan für die Ukraine.
Macron zeigt mit der Einladung Trumps Gespür für die historische Chance, die dessen zweite Amtszeit birgt: Während Trump 2016 noch als verrückter Einzelkämpfer galt, kann er diesmal – von Milei in Argentinien bis Meloni in Italien – auf vernünftige liberale bis konservative Bündnispartner setzen, die an die Stärke des Westens, die Kraft der freien Märkte, die Notwendigkeit von Staatsgrenzen glauben.
In Deutschland lästert Oppositionsführer Merz derweil öffentlich über Javier Milei. Und Kanzler Scholz? War bei den französischen Feierlichkeiten nicht einmal anwesend. Die Renaissance des Westens findet ohne Deutschland statt.
Sehen wir hier Noch-Kanzler mit Bald-Kanzler?
Von Björn Harms
Der Deutsche Bundestag, das einstmals Hohe Haus, gleicht dieser Tage einer unwürdigen Theatervorstellung. Bis zur Neuwahl im Februar ist der parlamentarische Betrieb im Grunde lahmgelegt. Eisern wacht ein hochmütiges Schattenkabinett aus Union, SPD, Grünen und FDP über die zurechtgestutzte Tagesordnung. Angetrieben von einer panischen Angst vor „Zufallsmehrheiten“ mit der AfD, rudert CDU-Chef Friedrich Merz aus bedrohlich-blauen Gewässern hektisch zum vermeintlich rettenden Ufer, an dem die Wiesen saftig grün leuchten und die Genossen Wegner und Wüst eifrig winken. Am Wochenende warben beide CDU-Länderchefs erneut für Gespräche mit den Grünen nach der Wahl, während die versprochene Politikwende damit in weite Ferne rückt.
Im Bundestag, wo diese Politikwende längst hätte eingeleitet werden können, blockiert die Union willentlich Abstimmungen zur Migration, zur Kernkraft oder zum Heizungsgesetz. Besonders perfide: Von dieser faktischen Ausschaltung der repräsentativen Demokratie bekommen die Gläubigen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nichts mit – da nicht berichtet wird.
So berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Von Julius Böhm
Es gibt gute Schwule und schlechte Schwule! Wussten Sie nicht? Ich lange auch nicht, doch ein Autor der Süddeutschen Zeitung klärte mich (und sicher viele Tausende andere Leser) am Wochenende auf. „Schwule Männer verhalten sich oft zur queeren Community wie die berüchtigten alten weißen Männer zum Rest der Gesellschaft“, lautet da die These. Es geht in dem Essay um diejenigen schwulen (natürlich weißen) Männer, die die Münchener Altbau-Idylle, in der alle Regenbogen-Socken tragen und sich beim queeren Straßenfest zur Begrüßung umarmen, mit ihrem dominanten Auftreten störten. Jens Spahn von der CDU soll so ein „schlechter Schwuler“ sein.
Er ist geradezu der Prototyp: homosexuell, weiß, konservativ, öffentlich in der ersten Reihe und ohne jedes Interesse daran, „queer“ oder Teil der LGBTQIA+-Community zu sein. Wie Hunderttausende Homosexuelle will Jens Spahn einfach in Frieden gelassen werden und sich nicht als Opfer betrachten, weil er mit einem Mann verheiratet ist. In einer Gesellschaft, in der Gruppenzugehörigkeiten und vermeintliche Opferrollen an die Stelle von Leistung getreten sind, um gesellschaftlichen Status zu erlangen, ist es klar, dass Menschen, die dieses Opferspielchen nicht mitmachen wollen, zum Feindbild werden – und von den selbsternannt Inklusiven ausgeschlossen werden.
So würde Deutschland aktuell wählen (Infografik: NIUS).
Von Ralf Schuler
Wahlkampfzeiten sind schlechte Zeiten für die Wahrheit. Wenn CDU-Chef Friedrich Merz bei „Maischberger“ sagt, er sei „entsetzt“ über den Satz von FDP-Chef Christian Lindner, Deutschland müsse mehr „Milei und Musk wagen“, mit anderen Worten, einen viel klareren marktwirtschaftlichen Kurs einschlagen. Merz ist keineswegs entsetzt, sondern der gleichen Überzeugung, nur glaubt er, im Wahlkampf Rücksicht auf sein Image als „Wirtschaftsmann“ und die SPD-Parole vom vermeintlich kalten, neoliberalen „Black-Rocker“ nehmen zu müssen. Deshalb denkt er auch öffentlich über eine Reform des Paragrafen 218 oder die Schuldenbremse nach. Um es mal klar zu sagen: Es ist genau diese taktische Eierei, von der die Wähler die Nase gestrichen voll haben und lieber zu AfD oder BSW wechseln. Wie verlogen wird der kommende Wahlkampf? Ich fürchte: HEFTIG!
Der vermeintliche „Friedenskanzler“ Olaf Scholz (SPD) hofft in Wahrheit auf ein Ende des Ukraine-Konflikts. Andernfalls wird er nach der Wahl als guter Nato-Partner „Taurus“-Raketen liefern müssen. „Jetzt mal ehrlich …“ – wenn Sie diesen Satz im Wahlkampf hören, ist höchste Aufmerksamkeit geboten!
Der Tag beginnt mit NIUS: Am Montag begrüßten wir Waldi Hartmann und NIUS-Chefredakteur Julian Reichelt zum Talk mit Moderator Alex Purrucker live im NIUS Radio-Studio.
Sie können die Sendung von Montag bis Freitag ab 8 Uhr live auf YouTube sehen. Sollten Sie die Folge verpassen, können Sie sie sich auch nachträglich auf unserem YouTube-Kanal ansehen – wann immer Sie mögen. Und nicht vergessen: kommentieren, liken, teilen, abonnieren!
Mehr NIUS: