
Der Deutsche Alpenverein (1,4 Millionen Mitglieder in Deutschland) sagt von sich selbst, dass er von der „Vielfalt und Lebendigkeit seiner Sektionen und Gruppen“ lebe. Er fördere so das „Miteinander unterschiedlicher Generationen sozialer und kultureller Herkunft“.
NIUS-Leser Thomas E. aus Sachsen hat in diesem Sommer seine langjährige Mitgliedschaft im Alpenverein (DAV) gekündigt. Er schreibt uns: „Wenn ich mit meinem siebenjährigen Sohn die DAV-Zeitung durchblättere und mein Sohn Fragen stellt und ich die gedruckten Texte nicht mehr vorlesen möchte, dann ist meine Schmerzgrenze erreicht.“
Der Alpenverein, der für die Schönheit der Berge und fürs Klettern zuständig sein sollte, ist zu einer woken Institution geworden – grüner als die Grünen. Lesen Sie selbst, was der Alpenverein zu „Moralfragen am Berg“ zu sagen hat. Aufgepasst: Es geht nicht um Müll am Berg oder Sandalen statt Kletterschuhen. Was dem neuen Alpenverein wichtig ist, verrät schon die Frage unter dem Motto „darf ich das?“
Die Alpen ziehen Menschen magisch an.
Frage: In vielen Kletterhallen wird inzwischen die Empfehlung ausgesprochen, als Mann nicht oberkörperfrei zu klettern. Sollte ich mich daran halten?
Antwort der Expertin des Alpenvereins:
„Das Grundprinzip, dass alle Menschen gleich sind, gilt nicht für Brüste. Während oberkörperfreie männliche Körper in vielen Kontexten sozial und rechtlich geduldet werden, ist dies für weibliche Körper nicht der Fall. Dagegen protestiert die Shirt-on-Empfehlung. Die Idee ist: Niemand zieht sich aus, bevor sich nicht alle ausziehen dürfen. Da jedoch gerade beim Klettern viele Frauen einen Sport-BH tragen wollen, ist die Halle vielleicht der falsche Ort für solche wichtigen Grundsatzdebatten. Das zweite Argument ist, dass oberkörperfreies Klettern bei Männern häufig mit unangenehmen Verhaltensweisen assoziiert wird, wie lautem, aggressivem Auftreten oder unangemessenen Sprüchen.“
Kann man irgendwo besser zu Ruhe kommen als hier?
Dass unser Leser Thomas E. diesen Irrsinn seinem Sohn nicht vorlesen wollte, sagt einem der gesunde Menschenverstand. Und: Was um Himmelswillen hat das mit Bergsteigen zu tun? Das muss man sich allerdings auch fragen, wenn man andere Themen betrachtet, die dem Alpenverein wichtig sind. Überschriften aus dem Alpenverein-Magazin „Panorama“:
Der Deutsche Alpenverein preist ein Vier-Gänge-Menü für „klimafreundliche Ernährung“ an. Der Aufsatz, der Bergsteiger fit für den Berg machen soll, beginnt mit diesen Sätzen: „Zwei der größten Bedrohungen für ein gutes Weiterleben sind der Klimawandel und der Verlust an Biodiversität.“ Empfehlung: „Nicht immer Fleisch, sondern immer seltener. Wir wohlhabenden Fleischesser-Länder sollten vorangehen – das ist ebenso logisch wie unsere Verantwortung bei der Emissions-Reduzierung generell.“
Ich kann unseren Leser gut verstehen, dass er sich nicht vorschreiben lassen will, was er wann auf seinen Bergtouren essen soll und was nicht.
Die Schönheit der Berge kann er auch ohne Alpenverein genießen. Das tut er jetzt auch.
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