
Der französische Luftfahrtkonzern Airbus hat die Entwicklung seines Wasserstoffflugzeugs im Rahmen des Projekts ZEROe vorerst eingestellt. Laut einem Bericht des Wall Street Journal handelt es sich um ein Eingeständnis grundlegender technischer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten – und einen herben Rückschlag für jene politischen und aktivistischen Kreise, die den Verzicht auf fossile Energien mit aller Macht durchsetzen wollen.
Das Projekt ZEROe war 2020 angekündigt worden. Ziel war es, bis 2035 ein Passagierflugzeug zu entwickeln, das mit Wasserstoff-Brennstoffzellen angetrieben wird. Airbus arbeitete dazu mit dem Autozulieferer ElringKlinger im Joint Venture Aerostack sowie später mit der ArianeGroup zusammen. Bereits zum Start des Projekts existierte kein funktionsfähiger Prototyp, der den Anforderungen der Luftfahrt genügte – weder in Bezug auf Sicherheit noch auf Gewicht.
Faktisch arbeiteten die beteiligten Unternehmen an einer Technologie, die es noch gar nicht gab – samt der nötigen Infrastruktur zur Betankung mit flüssigem Wasserstoff. Dennoch wurde das Projekt von Anfang an als „klimaneutral“ und zukunftsweisend vermarktet.
Der scheidende Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) begutachtet ein Modell eines gescheiterten Prototyps.
Im November 2022 gaben Airbus und ArianeGroup bekannt, den Aufbau einer Wasserstofftankinfrastruktur für den geplanten Erstflug voranzutreiben. Über 1,7 Milliarden Dollar flossen in die Entwicklung. Man sprach von mit technischem „Know-how“ und versprach, den politisch geforderten „Energiewandel“ zu beschleunigen. Ergebnislos, wie sich jetzt zeigt.
Schon im vergangenen Jahr war den Entwicklern nach Informationen des Wall Street Journal klar, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht zu halten ist. Ein Start im Jahr 2035 sei unrealistisch. Als Gründe nennt das Unternehmen technische Probleme und das allgemein langsame Vorankommen beim Einsatz von Wasserstoff in der Wirtschaft. Die Investoren zogen sich daraufhin zurück.
Airbus selbst will den Rückzug nicht als endgültiges Aus werten. Der Konzern spricht von einer „technischen Machbarkeit“ des Wasserstoffantriebs – irgendwann.
Was bleibt, ist ein Milliardenprojekt ohne Ergebnis, das als Paradebeispiel dafür dienen kann, zu zeigen, was passiert, wenn politische Wunschvorstellungen und technologische Realität nicht zueinander passen. Der Markt hat reagiert – nüchtern und konsequent.