Deutsche Autobauer in der Krise: „Wirtschaftspolitik wird fast noch wichtiger als Migrationspolitik“

vor 7 Tagen

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Der Volkswagenkonzern reagiert offenbar auf die anhaltende Krise. Nach mehreren Medienberichten sollen im Osnabrücker Werk ab Oktober 2027 keine weiteren Fahrzeuge gebaut werden. Über das Thema und den Stand der Industrie in Deutschland sprachen am Mittwoch NIUS-Moderator Alex Purrucker, NIUS-Reporter Alexander Kissler sowie Ethikprofessor und Wirtschaftsinformatiker Christoph Lütge bei NIUS Live.

Zuletzt hatte es Spekulationen darüber gegeben, dass sich der Rüstungskonzern Rheinmetall des Werkes annehmen würde. NIUS-Reporter Alexander Kissler sieht in der aktuellen Entwicklung kein gutes Zeichen: „Es reiht sich auf jeden Fall ein in eine lange Armada schlechter Nachrichten aus der deutschen Automobilindustrie, die nicht zu Unrecht das Rückgrat unserer Wirtschaft genannt wird.“ Kissler verweist in diesem Zusammenhang auf die teilweise Produktionsverlagerung von Mercedes nach Ungarn. Er sagt: „Geschäfte finden ihren Weg und lassen sich nicht von moralischen Belehrungsweltmeistern davon abhalten, sinnvolle Unternehmensentscheidungen zu treffen.“

NIUS-Reporter Alexander Kissler erinnert an ein Versprechen, das der designierte Kanzler Friedrich Merz vor der Wahl gegeben hat: „Eine neue Regierung wird jede Entscheidung daran messen, ob sie dem Wirtschaftsstandort Deutschland dient oder nicht.“ Kissler kann von den vielen angekündigten Entscheidungen jedoch allenfalls „homöopathische Dosen“ erkennen. „Das ist, glaube ich, das nächste Pferd, das Herr Merz richtig satteln und mit dem er auch dann über alle Hürden drüberspringen muss: die Wirtschaftspolitik. Das wird fast noch wichtiger als die Migrationspolitik.“

Auch Christoph Lütge ist der Meinung, dass sich Merz an seinen Versprechen messen lassen muss. Lütge beschreibt eine dramatische Lage der Wirtschaft: „Eigentlich ist es die längste anhaltende Wirtschaftskrise nach dem Krieg. Und da wieder rauszukommen, das wird die vorrangige Aufgabe sein von Merz.“ Lütge sieht auch einen Vorteil darin, wenn Werke geschlossen werden. Dennoch müsse es irgendwo natürlich auch wieder einen Zuwachs geben.

Erst am Mittwoch hatte es neue Hiobsbotschaften für die deutschen Autobauer gegeben. Sowohl VW als auch Mercedes verkündeten große Gewinneinbrüche. Im ersten Quartal 2025 lag das Minus bei VW im Vergleich zum Vorjahr bei 41 Prozent, bei Mercedes bei 43 Prozent.

Die gesamte Sendung NIUS Live:

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