
Klare Entscheidung: Mehr als drei Viertel der Abgeordneten im belgischen Parlament haben beschlossen, den Kernkraftausstieg zu beerdigen, nur einige wenige stimmten dagegen. Die Angst vor einem drohenden Blackout und die Sorge um die Sicherheit der Energieversorgung hat das Umdenken im Nachbarland beschleunigt. Statt wie ursprünglich geplant die letzten Reaktoren noch in diesem Jahr abzuschalten, sollen jetzt sogar neue gebaut werden.
Bereits 2022 hatte Belgiens Regierung unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs die Stillegung von zwei der noch verbliebenen Reaktoren um zehn Jahre auf 2035 verschoben. Gesetzlich festgelegt worden war der Kernkraftausstieg in Belgien schon im Jahr 2003, ein Jahr nach dem Ausstiegsbeschluss der damaligen rot-„grünen“ Bundesregierung in Deutschland. Mit dem jetzigen Parlamentsbeschluss ist dieses Kapitel für Belgien endgültig abgeschlossen.
Deutsche Regierungen hatten in der Vergangenheit immer wieder darauf gedrängt, die belgischen Kernkraftwerke wegen unterstellter „Sicherheitsmängel“ noch schneller abzuschalten. Der Beschluss des belgischen Parlaments ist somit auch eine Kampfansage gegen Berlin. Die Geisterfahrt der „grünen“ Anti-Atom-Ideologen, die von der CDU/CSU-SPD-Regierung nahtlos fortgesetzt wird, führt Deutschland immer tiefer in die Isolation.