
Die Zahl der in der Europäischen Union anerkannten Asylanträge ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Das zeigen aktuelle Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Insgesamt erhielten 437.900 Menschen einen Aufenthalt in einem EU-Mitgliedstaat, was einem Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Mit 150.500 entfiel mehr als ein Drittel aller Anträge innerhalb der EU auf die Bundesrepublik. Damit bleibt Deutschland weiterhin das Land mit den meisten anerkannten Asylbewerbern innerhalb der EU. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Frankreich mit 65.230 und Spanien mit 50.915 angenommenen Asylanträgen. Zusammengenommen entfielen auf diese drei Länder mehr als zwei Drittel aller angenommenen Asylanträge in der gesamten Europäischen Union.
Hinsichtlich der Herkunft der Asylbewerber zeigen die Daten eine deutliche Konzentration auf einige wenige Staaten. Die größte Gruppe der anerkannten Asylbewerber kam aus Syrien. Auf sie entfielen 32 Prozent der Entscheidungen. An zweiter Stelle lagen Antragsteller aus Afghanistan mit 17 Prozent, gefolgt von Personen aus Venezuela, die acht Prozent der anerkannten Fälle ausmachten.
Die Zahl der Syrer in Deutschland ist indes rückläufig. In Deutschland lebten Ende März 968.899 Syrer, wie die Welt auf Anfrage vom Bundesinnenministerium erfuhr. Das sind weniger Syrer als noch Ende Februar, als 972.470 in Deutschland lebten – also 3.571 mehr.
Ein wichtiger Grund, wie die Zeitung berichtet, ist die steigende Zahl der eingebürgerten Syrer: Immer mehr Ausländer, die 2015 und danach im Rahmen der Flüchtlingskrise nach Deutschland gekommen sind, sind für eine Einbürgerung berechtigt. Ein eingebürgerter Syrer ist in der bereits erwähnten Statistik selbst dann nicht aufgeführt, wenn er neben der deutschen auch die syrische Staatsbürgerschaft besitzt (was wohl für die Mehrheit der eingebürgerten Syrer gilt), mehr dazu hier.