
Klingt wie ein Aprilscherz, ist aber keiner im real existierenden Deutschland. Die Berliner Senatsverwaltung für Verkehr sucht jetzt einen Brücken-Statiker. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wenn Berlins Stadtautobahnbrücken bereits seit Wochen der Zusammenbruch droht. Im Jobportal des Landes hat die Behörde die Stelle am 25. März ausgeschrieben, also fünf Tage nach der chaotischen Vollsperrung der Ringbahnbrücke auf der A100.
Ja, das ist Deutschland: zusammenfallende Altbauten überall, ob Brücken über den Rhein (Leverkusen/Ludwigshafen), die Elbe (Dresden), Spree (Berlin) oder die Elster (Leipzig) oder viele andere mehr. Die Erfinder von Autos und Bahnen lassen ihre einst modernen Verkehrswege verfallen. Die schlechteste Deutsche Bahn aller Zeiten – mit maroden Gleisen, nicht funktionierenden Signalen und Stellwerken trotz Digitalisierung und dazu noch Rekordverspätungen – steht symbolisch für diesen Niedergang.
Schließlich liegen die Hauptgründe für das staatlich organisierte Hauptstadtchaos, wie politisch seit Jahrzehnten üblich, in Bau- und Geldverschiebung und Sanierungsstau. Bei ihrer Errichtung 1963 sollte die Ringbahnbrücke 25.000 Autos pro Tag tragen können – mittlerweile rollen an Berlins Funkturm täglich fast eine Viertelmillion Fahrzeuge über das Bauwerk: vom Kleinwagen bis zum Vierzigtonner.
Es ist die am stärksten befahrene Autobahn Deutschlands und die Herzschlagader der Bundeshauptstadt, die den täglichen Berufsverkehr jetzt einbrechen lässt. Schlimmer noch: Der S-Bahnverkehr der Berliner Ringbahn unter der gesperrten A100-Brücke am Berliner Autobahndreieck Funkturm ist nun auch noch unterbrochen. Das ist die zweitwichtigste Verkehrsader Berlins. Der Herzschlag ist programmiert.
Um die Sicherheit der Brücke bis zum Abbruch zu gewährleisten – wer weiß schon, wann? –, müsse diese zusätzlich gestützt werden, teilte die Autobahn GmbH des Bundes eine neuerliche Katastrophenmeldung mit. Im entscheidungslahmen Deutschland wird zurzeit noch geklärt, ob die Brücke gestützt oder direkt abgerissen wird. Über Zeitpläne spricht keiner mehr laut. Niemand weiß Genaues, aber der regierende Berliner CDU-Bürgermeister Kai Wegner beruhigt mit dem Lacher, es soll so schnell wie möglich gehen. Kostenpunkt wohl gut 150 Millionen Euro. Derweil staut sich ringsum das Verkehrschaos und fahren keine S-Bahnzüge, warten Passagiere auf Ersatzverkehr.
Kein Kraftverkehr, kein Nahverkehr – die linksgrün ausgerichtete Verkehrspolitik unter tätiger Mithilfe der Union leistet ganze Abbrucharbeit am Standort Deutschland. Es ist wie ein Absturz ins Mittelalter: Fähigkeiten und Wissen gehen verloren. Deutschland verkörpert den neuen Untergang Roms.
Zum Vergleich: Das früher von Deutschen so belächelte Italien baute seine im August 2018 eingestürzte Autobahnbrücke von Genua in architektonischer wie technischer Meisterleistung ruckzuck neu: 1067 Meter Morandi-Brücke in nur 310 Arbeitstagen. Die Wiedereröffnung erfolgte nur knapp zwei Jahre nach dem Einsturz am 3. August 2020. Fehler in allen Teilen (FIAT) – die gibt es jetzt in Deutschland.
Ohnehin sind durch die ständige Sparpolitik in den Verkehrshaushalten im Gegensatz zu unbegrenzter Ausgabefreudigkeit bei Flüchtlingskosten die Kapazitäten bei Ingenieurbüros und Baukonzernen drastisch heruntergefahren, weil der Staat in den Erhalt seiner Verkehrsadern eben nicht mehr investieren wollte. Die größte europäische Pleite des renommierten Baukonzerns Philipp Holzmann ab 2002 sei beispielhaft erwähnt. Zudem hatte die Bundespolitik mit ihrer gescheiterten Bahnprivatisierung um 2013 einen dramatischen Abbau der Bau- und Ingenieurkapazitäten auf der Schiene verursacht.
Sperrung und Neubau der Berliner Stadtautobahnbrücke waren hingegen absehbar, doch die Milliarden wurden seit über zehn Jahren wie in vielen anderen Städten lieber für Flüchtlinge oder Bürgergeld ausgegeben. Eine halbe Billion Euro haben die Regierenden in Bund, Ländern und Kommunen seit Beginn der Asylwelle 2014 für weit über fünf Millionen Einwanderer aus Afrika, dem Orient und der Ukraine für die Aufnahme ins beste Sozialsystem der Welt bereitgestellt.
Dringend notwendige Sanierungen und Verkehrsinvestitionen haben deutsche Politiker aller Couleur dagegen seit Jahrzehnten auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben. Und es ist dabei egal, wer regierte. Ob Rot, Grün, Gelb oder Schwarz: Alle haben die nun schwer heilbaren Verkehrsadern Deutschlands erst nachhaltig erkranken lassen bis zum alltäglichen Zusammenbruch. Nur Blau ist bislang nicht beteiligt, weil man die Alternative weder regieren noch personell in den meisten Parlamenten an der vermeintlichen Demokratie teilhaben lässt.
Das sind alles nur Fake News, sagen die Regierenden von einst und in spe. Doch dies ist keine Schwarzmalerei hier, sondern Realitätsbeschreibung, denn es gibt keine Aussichten auf Manna, das noch vom Himmel regnet. Nur noch Schuldenlöcher tun sich auf, passend zu den Löchern maroder Straßen.
Tatsachen lassen sich nicht leugnen – schon gar nicht von Möchtegern-Kanzler Friedrich Merz (CDU), der das immer größer werdende Elend in Deutschlands Kernbereichen mit seinem Billionenschulden-Wahlbetrug nicht fix zum Besseren wenden wird.
Merz muss nur einmal mit seiner Dienstlimousine selbst durch die Bundeshauptstadt fahren. Hier ist Deutschlands am dichtesten befahrene Autobahn am Berliner Funkturm, die Herzschlagader der Hauptstadt völlig kaputt. Jetzt führen nur noch zwei Spuren auf der Gegenfahrbahn nach Süden und nur noch eine in die andere Richtung. Die dreispurige Stadtautobahn nach Norden bleibt auf unbekannte Zeit gekappt, weil Westberliner Brücken aus den 60er Jahren auseinanderreißen. So viel zur Häme über DDR-Brücken in Dresden und Bad Schandau, die einstürzen oder gesperrt sind. Aber dazu kommen wir noch.
Die CDU von Merz regiert in Berlin, wie voraussichtlich er demnächst auch, mit den Spezialdemokaten von der SPD. Womöglich wird ein Kanzler Merz künftig nur noch mit dem Dienst-Hubschrauber unterwegs sein, denn auf Deutschlands Straßen kann er sich selbst verschuldet nicht mehr verlassen, da kommt er nicht mehr voran – genauso wenig wie auf Schienen.
Doch gibt es Proteste oder Gelbwesten auf Deutschlands Straßen? Bislang nicht. So wie den Wahlbetrug nimmt die Mehrheit auch das Verkehrschaos stoisch hin. Vor allem Westdeutsche wollen es „in Demut ertragen“, wenn man sie darauf anspricht, ändern könne man es ja ohnehin nicht. Mit dieser Haltung wäre der Eiserne Vorhang des sozialistischen Ostblocks wohl nie verschwunden. Und was hat sich der Westen früher über solch katastrophale Zustände im real existierenden Sozialismus der DDR aufgeregt. Nun ertragen sie es in ihrer BRD halt mit Demut. Zumindest im Osten reagieren die Bürger an der Wahlurne.
Schließlich spricht der Zusammenbruch der Dresdner Carolabrücke Bände für die jahrzehntelang verfehlte Verkehrspolitik. Ihre Belastungsgrenze hatte die über 50-jährige Stadtbrücke, ähnlich wie in Berlin geplant für leichtere Kraftfahrzeuge und kleinere Straßenbahnen, längst erreicht. Die dringende Sanierung wie auch ein von Freien Wählern geforderter Brückentest hatte obendrein die linksgrüne Stadtratsmehrheit unter Mithilfe des FDP-Oberbürgermeisters verschoben bzw. abgelehnt. Tichys Einblick berichtete darüber exklusiv.
Dresden zeigt sich wie Berlin oder tief der Westen und Südwesten (Leverkusen/Ludwigshafen) unfähig, marode Brücken wie in Italien schnell und zeitnah zu sanieren. Die politisch Verantwortlichen machen regelrechte Jahrhundertaufgaben daraus.
In Dresden ist man nicht einmal in der Lage, die am 11. September 2024 eingestürzte Elbebrücke sofort aus dem Wasser zu holen. Dafür brauchen Stadt und Land über ein Jahr Zeit. Allein der Abriss soll gut 18 Millionen Euro kosten. Wann eine neue Brücke dann dort wieder entsteht, weiß nicht einmal der grüne Baubürgermeister Stephan Kühn, sondern ganz allein der Wind.
Nach dem Dresdner Einsturz-Desaster sperrten die Behörden übrigens weiter südlich auch noch die Elbebrücke bei Bad Schandau wegen Einsturzgefahr mit Folgen chaotischer Verkehrsverhältnisse für die Einwohner.
Aber nicht nur dort, sondern auch in Ludwigshafen am Rhein geht nicht mehr viel, da muss die A6 jetzt als Querung ausreichen. Die seit 2019 gesperrte Hochstraße Süd über die Pylonen-Brücke ist ein ebenso lang hinausgezögerter Sanierungsfall, dessen Bauarbeiten vielleicht bis 2026 fertig sind. Hinzu kommt: Frühestens ab 2026 können wieder Straßenbahnen von Ludwigshafen über die Konrad-Adenauer-Brücke nach Mannheim fahren. Zuvor muss eine kleine Brücke am Mannheimer Schloss saniert werden. Seit März 2024 geht hier nichts mehr.
Derweil droht weiter aufwärts am Rhein eine Vollsperrung der Bonner Nordbrücke auf der A565. Und auf der Leverkusener Rheinbrücke der A1 sind vor über zwölf Jahren Schäden festgestellt worden. Bis auf Weiteres bleibt sie seit 2014 für den Schwerverkehr über 3,5 Tonnen gesperrt. Geht doch.
Im Herbst 2017 sackte die Ostsee-Autobahn A20 bei Tribsees (Landkreis Vorpommern-Rügen) zunächst ab und brach schließlich in einem Teilstück vollständig weg. Die Instandsetzung begann erst zwei Jahre später und endete erst 2023, also sechs Jahre nach dem Einbruch – Weltniveau würde Walter Ulbricht sagen.
Genauso wie im rot-rot-grün regierten Leipzig. In der Sachsen-Metropole mit gut 600.000 Einwohnern braucht der SPD-Oberbürgermeister mit seinem linksgrünen Stadtrat am Ende fast drei Jahre, um die alte Zeppelinbrücke, wie in Berlin eine Herzschlagader für Kraftfahrzeuge, Fußgänger, Räder und Straßenbahnen vom Westen in die City, aus Kostengründen mit einer denkbar kleinen Baufirma in „Beamtenarbeitszeiten“, zu sanieren. Täglich sieht man sechs Bauarbeiter, an manchen Tagen zwölf, die dann im Netz schon Satiremeldungen wert sind.
Im Gegensatz dazu weiß in Dresden noch niemand genau, wann für die eingestürzte Carolabrücke ein Ersatzneubau fertiggestellt wird. Eher landet höchstwahrscheinlich Elon Musk mit SpaceX auf dem Mars.
Zum Schluss noch ein Knüller aus Berlin, damit sich der Kreis schließt. An der in den Sechzigern gebauten Elsenbrücke Ost-Berlins über die Spree an den heutigen Treptowers entdeckten die Behörden 2018 Risse. Ein Neubau war jetzt endlich notwendig. Bis 2028, so die linksgrünen Götter Berlins auch wollen, soll die neue rund 200 Meter lange „Ersatz-Else“ dann womöglich fertig sein. Also wieder gut zehn Jahre Bauzeit für eine Verkehrsschlagader. Na, wer’s glaubt, wird selig.
Deutscher Baufortschritt verfällt wegen fehlender Kapazitäten und fehlenden Materials sowie irrsinniger Vorschriften und hoher Kosten immer mehr ins Schnecken-Tempo. Da können Merz und seine unheilige Koalition von Union, SPD und Hilfsgrünen den Steuerzahlern noch so viele Schulden-Milliarden aufbürden.
Den dramatischen Absturz und Abbau der deutschen Industrie hält ohnehin keiner mehr auf. Die neuesten Zahlen belegen: Die Zahl der Industrie-Beschäftigten in Deutschland ist innerhalb eines Jahres um 120.000 gesunken. Insofern bekommt das abgewrackte Deutschland in seinem Niedergang den Kanzler des Wahlbetrugs, den es verdient – weiter abwärts mit Friedrich Merz.