
US-Vizepräsident J.D. Vance hat in einem Interview mit dem Sender Fox News seine Kritik an Europa erneuert. Der Kontinent laufe Gefahr, mit seiner Migrationspolitik „zivilisatorischen Selbstmord zu begehen“, sagte Vance. Er warf den europäischen Staaten vor, nicht in der Lage oder nicht bereit zu sein, ihre Grenzen zu kontrollieren. Zudem würden sie die freie Meinungsäußerung ihrer Bürger einschränken.
Vance bezog sich dabei besonders auf Deutschland und die hohe Zahl an Migranten. Hierzulande würden Millionen Einwanderer aus Ländern einreisen, „die kulturell völlig unvereinbar mit Deutschland sind“. Sein Fazit: „Deutschland wird sich selbst getötet haben“. Vance betonte zugleich: „Ich hoffe, dass es das nicht tut, weil ich Deutschland liebe und möchte, dass Deutschland gedeiht.“
Vance wies Kritik zurück, seine Aussagen könnten Antiamerikanismus in Europa befeuern. Europa sei eine „großartige Zivilisation und „offensichtlich einen großartigen Verbündeten der Vereinigten Staaten“, doch die Probleme mit der Redefreiheit und die Grenzpolitik seien besorgniserregend. „Wie viele der Menschen, die unkontrolliert und ungeprüft nach Europa kommen, schaffen es schließlich in die Vereinigten Staaten von Amerika?“, fragte Vance.
Im Interview nahm Vance auch Stellung zum Eklat im Weißen Haus beim Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Es war nicht geplant“, sagte Vance. „Ich wollte nur einem Journalisten antworten, aber nach meiner Antwort reagierte Selenskyj frustriert, und so nahm alles seinen Lauf.“
Bereits Mitte Februar hatte Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz für Aufsehen gesorgt. In seiner Rede äußerte der US-Vizepräsident ernsthafte Bedenken über die innere Stabilität Europas. Er argumentierte, dass die größte Gefahr für den Kontinent nicht von externen Akteuren wie Russland oder China ausgehe, sondern von internen Faktoren in Europa.
Vance kritisierte insbesondere zwei Aspekte der europäischen Politik: die vermeintliche Einschränkung der Meinungsfreiheit und die aus seiner Sicht gescheiterte Asylpolitik. Ohne die AfD konkret zu nennen erklärte er weiter: „Es gibt keinen Platz für Brandmauern.“
Zur die Strafverfolgung in Deutschland sagte er: „In diesem Land hat etwa die Polizei Hausdurchsuchungen durchgeführt, weil Bürger verdächtigt wurden, anti-feministische Inhalte zu posten – all das anlässlich eines Aktionstags zur Bekämpfung von Misogynie.“ Die Meinungsfreiheit in ganz Europa sei „auf dem Rückzug“.