Baerbock, Habeck, Lauterbach: Deutschlands Fachkräfte erobern die Welt

vor 8 Tagen

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Bildquelle: Tichys Einblick

Vierzig Worte für „Schnee“ sollen die Inuit kennen – das stimmt zwar nicht, aber der Gedanke hinter dieser Aussage ist bedenkenswert: Menschen entwickeln Wort für das, was sie umgibt, und je feiner und genauer sie die Phänomene um sie herum beobachten und beschreiben müssen, desto präziser sind die Worte, die sie erfinden.

Für den Inuit sind die unterschiedlichen Formen von Schnee bedeutsam. Für den Deutschen die unterschiedlichen Formen von Peinlichkeit.

Deshalb kennt das Deutsche ein Wort für „Fremdscham“: Offensichtlich musste man hierzulande einen Begriff entwickeln für ein Phänomen, das hier besonders häufig auftritt.

Nun könnte man meinen, dass Deutsche eben besonders empfindlich und schnell peinlich berührt seien. Muss man jedoch hilflos mitansehen, wie die unfähigsten deutschen Politiker gerade reihenweise nach oben fallen, drängt sich der gegenteilige Eindruck auf: Deutsche schämen sich fremd, weil sich unter ihnen besonders viele Schamlose tummeln, deren Mangel an Schamgefühl man auszugleichen sucht, indem man sich für sie schämt.

Dass Annalena Baerbock in höchst feministischer Manier eine verdiente Diplomatin ausbootete, um in schlechtem Englisch die UN-Generalversammlung zu leiten, ist da noch einer der witzigeren Sachverhalte. Zumal Baerbock die einzige Kandidatin war, und dennoch bei der Abstimmung für das Amt immerhin sieben Stimmen an Helga Schmid gingen – die, wie gesagt, gar nicht zur Wahl stand.

Und die Delegierten wissen ja nicht, dass Baerbocks Sprachdefizite nicht daher rühren, dass Englisch nicht ihre Muttersprache ist. Für mangelnde Fremdsprachenkenntnisse muss sich nun wirklich niemand schämen, auch nicht, wenn er an einer Universität im Ausland studiert haben will. Völkerrecht und so.

Wenn nun aber Robert Habeck tatsächlich Gastdozent an der Berkeley-Universität werden sollte, wie der Focus berichtet, bleibt nur Ratlosigkeit. Eine Vorlesungsreihe über Krisen solle er leiten, so das Magazin. Das ist stimmig, aber auch beunruhigend: Vielleicht sollte Trump einen Aufnahmestop für ausländische Dozenten erwägen. Denn wenn die zukünftigen Absolventen der Elite-Uni in der Kunst des effektiven Herbeiführens von Krisen von einem echten Profi geschult würden, könnte das für die US-amerikanische Wirtschaft ein echtes Problem darstellen.

Jedenfalls bleibt schleierhaft, wie die traditionell lösungsorientierten US-Amerikaner auf die Idee kommen, sich ausgerechnet von der Inkarnation des sorgenvoll-problemorientierten deutschen Wesens über Krisen belehren zu lassen.

Apropos „genesen“: Damit wären wir bei der dritten Skandalpersonalie: Sicherlich. Man könnte als Deutscher auch erleichtert darüber sein, dass mit Karl Lauterbach ein unfähiger Fanatiker auf die übernationale Ebene abgeschoben wird, wenn er in Zukunft für die WHO als Klima-Experte fungieren soll.

Andererseits wäre das nicht nur egoistisch, sondern auch kurzsichtig. Denn wie soll man der Weltöffentlichkeit das erklären, wenn Lauterbach den ersten Klima-Lockdown verkünden, und das Grillen in Subtropen und Tropen um des Hitzeschutzes willen ganzjährig verbieten wird?

Wird nun also neben dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Sendungsbewusstsein einer Baerbock und eines Habeck auch German Angst internationalisiert und global implementiert?

Damit könnte die Selbsttäuschung, der die Weltöffentlichkeit bezüglich unseres Landes immer noch unterliegt – trotz der sozialmedialen Verwunderung, die ausländische Sportfans während der EM angesichts der unerwartet desolaten Infrastruktur äußerten – in kürzester Zeit aufgehoben werden.

Und einen weiteren positiven Aspekt bergen die internationalen Karrieren der drei Ex-Minister: Wenn man sich in Zukunft auch als Deutscher in Grund und Boden schämen muss für jene, die uns im Ausland repräsentieren; immerhin wird das Ausmaß des deutschen Fachkräftemangels in seiner ganzen Dringlichkeit vor der Weltöffentlichkeit offenbar. Vielleicht schickt man uns dann ja aus purem Mitleid JD Vance als Interims-Gouverneur vorbei. Oder Milei und Meloni als Duumvirn.

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