Deutschlands Wohnungsmisere: Mieten für Neubauten steigen rasant

vor etwa 3 Stunden

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Es war noch nie so schwierig in Deutschland, bezahlbare Wohnungen zu bekommen wie jetzt. Das gilt besonders für Neubauten, berichtet die Neue Zürcher Zeitung nach Auswertung von aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

Danach befinden sich die Genehmigungen für Mehrfamilienhäuser seit vier Jahren in Talfahrt. Im Dezember 2021 wurden noch 23.830 Mehrfamilienhäuser in Deutschland genehmigt. Im Juni dieses Jahres waren es mit 10.186 Häusern weniger als halb so viele. Im gesamten Jahr 2021 betrug die Anzahl der Baugenehmigungen für Wohnungen 380.736. Im vergangenen Jahr genehmigten die Behörden nur den Bau von 215.293 Wohnungen.

Die Misere beim Wohnungsbau verstärkt die Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft. Denn der Bau von Wohnungen steht für rund 6,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dass der Wohnungsbau darniederliegt, hat nicht nur mit höheren Zinsen zu tun. Auch die ausufernden staatlichen Regulierungen schrecken Investoren ab.

In beliebten Städten wie Leipzig (plus 12,7 Prozent), Stuttgart (plus 11,7 Prozent) und Köln (plus 11,1 Prozent) legten die Mieten für Neubauten im vierten Quartal des vergangenen Jahres mit zweistelligen Raten gegenüber dem Vorjahr zu. In München werden für die Vermietung von Neubauwohnungen Preise von bis zu 25 Euro je Quadratmeter aufgerufen. In der bayerischen Landeshauptstadt ist das Wohnen am teuersten. Dort verlangen Vermieter im Schnitt bei Neuvermietungen 22,64 Euro je Quadratmeter. In der Rangfolge der teuersten Städte folgen Frankfurt (19,62 Euro), Berlin (18,29 Euro) und Stuttgart (17,26 Euro).

Staatliche Regulierungen schrecken Investoren ab: Der Wohnungsbau geht nur schleppend voran.

Entspannung bei den Mieten ist nicht in Sicht. Wohnungsgesellschaften wie LEG und Vonovia rechnen für dieses Jahr mit Mietsteigerungen zwischen 4 und 5 Prozent. Bei Neubauten tragen dazu nicht zuletzt die steigenden Baukosten durch staatliche Vorgaben zur Energieeffizienz, zum Lärmschutz und zur Versorgung mit Parkraum bei.

Dazu kommt die Sorge vieler Investoren, die Politik könnte Neubauten nach wenigen Jahren zu Altbauten erklären und ebenso wie diese der Mietpreisbremse unterwerfen. Das schreckt sie ab, Geld in den deutschen Wohnungsmarkt zu investieren.

Die Neue Zürcher Zeitung zieht Bilanz: „Verschärfen sich die Knappheiten weiter, dürfte der Unmut in der Bevölkerung wachsen und der Ruf nach Verstaatlichung durch linke Parteien lauter werden.“

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