Die Bauwirtschaft meldet Alarmstufe Rot – der Traum vom Eigenheim ist vorbei

vor 21 Tagen

Blog Image
Bildquelle: Apollo News

Deutschlands Bevölkerung wächst – dies vor allem durch anhaltende Migration. In den vergangenen vier Jahren ist die Zahl der hier lebenden Menschen um rund 1,3 Millionen gestiegen. Doch während der Bedarf an Wohnraum steigt, bleibt die Politik sinnvolle Lösungsvorschläge zur Problembewältigung schuldig. Die Bauwirtschaft wird nicht nur nicht entlastet – mit einem Dickicht aus Vorschriften und lähmender Bürokratie wird jedes Investitionsinteresse abgewürgt.

Dies bestätigt auch das Statistische Bundesamt in seiner jüngsten Erhebung zur Bautätigkeit, wo eine wachsende Lücke aufreißt. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Statistiker lediglich 251.900 Wohnungen fertiggestellt, ein Rückgang um 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das von der Politik in breitem Konsens selbstgesteckte Ziel von 400.000 bezugsfähiger neuer Wohnungen im Jahr wurde (wieder einmal) um Längen verfehlt. Anspruch und Wirklichkeit klaffen auch hier meilenweit auseinander.

Wir kennen diesen Kausalitätskomplex hinlänglich aus anderen Politikbereichen wie beispielsweise der Energiepolitik, wo Überregulierung und Renditekompression das Angebot künstlich verknappen. Die Folge einer Politik, die auf Zwangsbewirtschaftung, Regulierungswut und Investitionshemmnisse setzt, ist ebenso vorhersehbar wie fatal. Stetig steigende Wohnkosten sind unvermeidliche Konsequenz dieser Politik. Besonders die junge Generation trifft es hart – jene, die erstmals auf Wohnungssuche gehen, Familien gründen oder Eigentum aufbauen wollen. Sie treffen auf einen Immobilienmarkt, der auf absehbare Zeit nicht mehr in ein gesundes Gleichgewicht mit einem Preisniveau zurückfinden wird, das die wirtschaftliche Lage der Haushalte im Land abbildete. Mangel wird zur neuen Normalität – und mit ihm eine soziale Spaltung, die sich zunehmend an der Frage entscheidet, wer sich ein Zuhause überhaupt noch leisten kann.

Die Krise am Bau, die sich in hohen Finanzierungskosten und der nachlassenden Bautätigkeit materialisiert, ist kein neues Phänomen. Ganz im Gegenteil: Man konnte über die Jahre hinweg beobachten, wie politischer Interventionismus, Überregulierung Klimavorschriften bis hin zur jüngsten Idee des Heizungsgesetzes Investoren und Familien von einem Engagement abschrecken.

Hinzu kommt, dass die Zinswende der Europäischen Zentralbank seit 2022 wie Blei auf der Bauwirtschaft lastet. Die Finanzierungskosten haben sich in kürzester Zeit vervielfacht: Bauzinsen für zehnjährige Darlehen stiegen von rund einem auf über vier Prozent. Wer heute baut, zahlt deutlich mehr. Immer häufiger scheitern Projekte an der Finanzierung. Prominente Pleiten wie die der Project Immobilien Gruppe sind nur die Spitze des Eisbergs. Laut Creditreform kletterte die Zahl der Insolvenzen im Baugewerbe allein 2024 um 27,5 Prozent, nach einem Anstieg von 25 Prozent im Vorjahr.

Neben der Zinswende trägt vor allem eine Fehlerkette der Politik zur Investitionsflaute in der Bauwirtschaft bei. Einer der gravierendsten Eingriffe: die sogenannte Mietpreisbremse. Was medial effektiv als Schutzmaßnahme für Mieter angepriesen wurde, hat sich zu einem wahren Investitionshemmnis ausgewachsen. Der Eigentümerverband Haus & Grund warnt deshalb mit Nachdruck vor einem Rückzug privater Vermieter aus dem Markt. „Mietpreisregulierungen schaffen Unsicherheit und entziehen dem Wohnungsbau die Grundlage“, heißt es in einer Stellungnahme. Die Folgen zeigen sich im nackten Zahlenwerk: Laut einer Erhebung des ifo Instituts aus dem Jahr 2023 sinkt die Neubautätigkeit in Regionen mit Mietpreisregulierung „deutlich stärker“ als in unregulierten Märkten. Die Botschaft an Investoren ist unmissverständlich: Baut lieber woanders.

Während die Politik vorgibt, Mieter schützen zu wollen, gefährdet sie in Wahrheit das Angebot – und damit langfristig bezahlbares Wohnen. Denn gebaut wird nur dort, wo sich Bauen lohnt. Wer in ein Neubauprojekt investiert, braucht Planungssicherheit und marktwirtschaftliche Anreize – beides wird durch immer neue Eingriffe in die Mietgestaltung systematisch untergraben. Die Mietpreisbremse bremst – nicht die Preise, sondern den Neubau und die Investition in die bestehende Bausubstanz. Die Handbremse im Auto bremst schließlich auch nicht die Hand…

Mehr als jeder Marktakteur blockiert der Staat selbst den Wohnungsbau. Die Liste der Auflagen liest sich wie ein bürokratischer Hindernislauf: Solarpflicht, Dämmvorgaben, Energieeffizienzklassen, Barrierefreiheit, Lärm- und Brandschutz – kaum ein Projekt, das nicht gezielt durch perversen Bürokratismus beschossen wird. Die DIN-Normen für den Wohnungsbau füllen inzwischen mehrere tausend Seiten. Wer heute bauen will, kämpft nicht nur mit steigenden Zinsen, sondern vor allem mit Paragrafen – und verliert diesen Kampf immer öfter.

Gleichzeitig zehrt die seit Jahren hohe Inflation (auch sie fällt nicht vom Himmel, denken Sie an die Staatsschulden) an den Rücklagen der Bürger, während Lebenshaltungskosten und Steuerlast weiter steigen. Der Traum vom Eigenheim ist für den überwiegenden Teil der Bevölkerung zu einer Märchenerzählung oder einem unbeherrschbaren finanziellen Risiko geworden: In deutschen Großstädten liegt der Quadratmeterpreis für Neubauten inzwischen bei über 6.000 Euro. Das Medianvermögen deutscher Haushalte stagniert laut Destatis bei gerade einmal 81.000 Euro. Das reicht kaum für den Rohbau – geschweige denn für ein fertiges Zuhause. Und wenn etwas unsozial ist, um eine Lieblingsfloskel aus der reichen Schatzkiste der Politikerprosa zu bemühen, dann ist es, Menschen in eine Schuldenfalle zu drängen.

Die Misere am Wohnungsmarkt ist kein Betriebsunfall, sondern das Ergebnis einer ideologisch aufgeladenen Politik, die glaubt, Wohnraum lasse sich durch Verbote, Subventionen und Preisdeckel aus dem Nichts kreieren. In Wahrheit erstickt dieser Dirigismus jede unternehmerische Initiative – noch bevor der erste Spatenstich erfolgt.

Was es jetzt braucht, ist ein radikales Umdenken: weniger Regulierung, mehr Markt. Wer Wohnraum will, muss Investoren gewinnen – nicht vertreiben. Bürokratische Auflagen müssen entschlackt, Bauvorschriften vereinfacht und Mietregulierungen zurückgenommen werden. Der Staat sollte nicht Bauherr spielen, sondern den Rahmen schaffen, in dem sich private Initiative wieder lohnt. Denn gebaut wird dort, wo sich Bauen rechnet – und nicht dort, wo der Staat es wünscht.

Publisher Logo

Dieser Artikel ist von Apollo News

Klicke den folgenden Button, um den Artikel auf der Website von Apollo News zu lesen.

Weitere Artikel