
Sie waren jahrelang als „sin stocks“ (Sünden-Aktien) verschrien, jetzt sind sie die Lieblinge Europas – Aktien von Waffenherstellern.
Ganz vorne die Nummer Eins: Rheinmetall. Die Aktie des Düsseldorfer Unternehmens hat allein in diesem Jahr um plus 116 Prozent zugelegt. Das Börsen-Portal finanztrends konstatiert: „Die atemberaubende Rallye der Rüstungs-Aktien hat auch die Analysten positiv überrascht. Bemerkbar machte sich dies unter anderem bei der Rheinmetall-Aktie, welche mit Blick auf die Ausgabenpläne des Bundes von einem Rekord zum nächsten marschierte. Dabei ließ sie nicht nur vergangene Bestmarken mit einer fast schon unverschämten Leichtigkeit hinter sich.“
Von den 20 besten Aktien seit Jahresbeginn sind zehn Konzerne, die Rüstung als Kerngeschäft haben, schreibt die Neue Zürcher Zeitung in ihrer Analyse. Was für Amerika Apple, Nvidia und Amazon ist, ist für Europa Rheinmetall, Leonardo oder BAE Systems. Rüstungs-Aktien übertrumpfen – wie schon im vergangenen Jahr – den breiten Markt deutlich. Das Düsseldorfer Unternehmen Rheinmetall steht dabei an erster Stelle.
Das Düsseldorfer Unternehmen Rheinmetall ist Europas erfolgreichster Aktienkonzern.
Kein anderes Rüstungsunternehmen kann so viele Waffen liefern wie Rheinmetall. Herkömmliche Waffen machen rund 30 Prozent des Geschäfts aus. Dabei profitiert Rheinmetall vor allem vom Verkauf von Kanonen und Artilleriemunition, dem profitabelsten Geschäftsbereich. Die Produktionskapazitäten werden derzeit stark ausgebaut. Gegenwärtig kann Rheinmetall jährlich 750.000 großkalibrige 155-Millimeter-Granaten herstellen, das ist mehr, als die USA produzieren können.
Rheinmetall Munition für den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard.
In den vergangenen Jahren hat Rheinmetall etliche Rüstungsfirmen gekauft, darunter den Schweizer Flugabwehr-Spezialisten Oerlikon Air Defence. So weitete Rheinmetall das Angebot an Panzern, Fahrzeugen, Artillerie, Lenkwaffen und elektronischen Komponenten immer mehr aus.