Die Blamage von München

vor 2 Monaten

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Auf der Münchener Sicherheitskonferenz kommt alles zusammen. JD Vance hält eine historische Rede, Olaf Scholz nicht. Es ist vor allem eine kulturelle Offenbarung. Im Kern war die Veranstaltung zuletzt eine echte Clownshow, wo deutsche Verbandsfritzen mit dem Außenminister der Elfenbeinküste über multilaterale Weltordnung oder den globalen Süden oder andere Fantasiegebilde diskutierten, ergriffen von ihrer eigenen halluzinierten Bedeutung. Es geht hier vor allem darum, sich wichtig zu fühlen. Garnierte Israel-Kritik darf natürlich nicht fehlen und irgendwas über Klimawandel und bedeutungsschwere Ukraine-Reden gesendet ins geistige Off des Bayerischen Hofs.

Vance rechnet hier mit ihnen ab, zerstört ihre Überheblichkeit und fährt dann in einer hunderte Meter langen Fahrzeugkolonne ab, hört sich keine einzige Rede mehr an, stattdessen posiert er für ein Foto mit der deutschen Polizeieinheit, die ihn begleitet hat. Olaf Scholz spricht am nächsten Tag, er erzählt irgendwas über die böse AfD. Es ist sein letzter internationaler Auftritt, davon bleibt: nichts. Vor einigen Tagen wollte er mit einem erneuten „Zeitenwende“-Moment neue Rüstungsausgaben mit der Aufhebung der Schuldenbremse auf den Weg bringen – doch das war vielen deutschen Medien nicht mal eine echte Schlagzeile wert. Jeder weiß, es ist nur noch ein Grashalm im Wind einer anderen Zeit.

Die Tage in München werden zur Demütigung einer politischen Klasse. Ihre schläfrigen Sprüche werden als das erkennbar, was sie sind: Eine Witzveranstaltung. Zudem zeigt sich ihr intellektuelles Abgehängtsein. Selbst der Außenminister des Haschemitischen Königreichs von Jordanien wirkt intelligenter und redegewandter als das, was Deutschland hier auffährt.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann verkündet uns: „Die Rede von US-Vizepräsident Vance auf der MSC2025 war ein bizarrer intellektueller Tiefflug und hat auf einer internationalen Sicherheitskonferenz nichts zu suchen.“ Sie muss es ja wissen.

Olaf Scholz lässt es sich zunehmend anmerken. Im Interview bei „Jung und Naiv“ ist er derart genervt, dass er schnaubt und die Augen schließt. Er pampt herum, sein spektakulärer „Arsch“-Satz kommt hinzu. Es ist die pure Verzweiflung.

Vier Jahre hat er eigentlich nur eingesteckt: Von rechts wegen seiner Innen- von links wegen seiner Außenpolitik, er hat nie einen echten Erfolg erzielt. Bis zuletzt klammerte er sich daran, dass es noch irgendwie weitergehen könnte, glaubte an ein Wunder im Endspurt. Doch jetzt, eine Woche vor der Wahl, ist seine Niederlage so offensichtlich, dass sich der US-Vizepräsident schon gar nicht mehr mit ihm trifft.

Arbeitsminister Hubertus Heil teilt auf X einen Post, der Boris Pistorius als den „eigentlichen Kanzlerkandidaten der SPD“ bezeichnet. So vorbei ist es. Derweil verbreitet die SPD (kein Scherz) eine Wahl-Grafik, auf der eine Frau sagt: „Ich wähle Olaf Scholz – weil er nicht Friedrich Merz ist“.

Und an diesem Wochenende ist es alles zusammengekommen. Vance prügelt auf eine politische Elite ein, die – als sie noch mächtig war – genauso und noch härter gegen die US-Rechte schoss. Und so bleibt ihr nur zu schweigen, denn sie hat nichts mehr zu sagen. Sie ist argumentativ am Ende, weil ihr letztes Argument schlichtweg ihre Macht war – und die haben sie verloren.

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